Kleine Zeitung Steiermark

Was ist 5G?

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5G ist der Standard für die nächste Mobilfunkg­eneration und soll große Datenmenge­n kostengüns­tig und extrem schnell transporti­eren. Noch fehlen internatio­nal gültige technische Normen. Österreich sieht sich als Vorreiter und will die 5Gfrequenz­en bereits im Herbst 2018 versteiger­n.

So lange, bis sich die künstliche Intelligen­z, die dem Menschen überlegen ist, durchsetzt. Das kann noch etliche Jahrzehnte dauern. Der Mensch ist den Computern immer überlegen. Als die Dampfmasch­ine kam, hieß es, wir brauchen die Leute nicht mehr, dasselbe bei der industriel­len Revolution.

Sie meinten einmal, Ziel sei es, die digitale Souveränit­ät Europas gegenüber dem Rest der Welt zu erhalten. Wie ernst ist die Lage? Google fährt immer noch mit Einkaufswä­gen herum, Tesla kriegt es auch nicht besser hin. Würden wir aber jetzt anfangen, uns zu bewegen, wäre es nicht schlecht. Denn die Chinesen sind das Problem. Wenn wir nicht unser eigenes Netz haben, schauen die uns bald auf unsere Werkbank. Und das wollen wir nicht. Wir als Europäer müssen ein europäisch­es Netz selbst aufbauen – Sensoren und Access Points müssen europäisch sein.

Was wäre, wenn verschlafe­n würde?

Wer das Netz hat, hat das Wissen und die Dienstleis­tung. Man muss genau aufpassen, wen man hineinscha­uen lässt. Mit 5G können Sie jede Netzkompon­ente ansprechen.

Europa

das

Deutschlan­d hat zwölf „digitale Frank Fitzek ist Inhaber einer Stiftungsp­rofessur der Deutschen Telekom an der TU Dresden. Er koordinier­t das „5G Lab Germany“

Vorreiterr­egionen“– wie viel Geld wird investiert?

Nichts. Das ist nur ein Siegel der Bundesregi­erung. Uns hat die Landesregi­erung 100 Millionen Euro und den Auftrag gegeben, einen Hub zu bauen und zu zeigen, dass wir bei IOT (Internet of Things, Anm.) vorn sind.

Wie wird sich unser durch 5G verändern?

Besser. Es gibt Risiken und Möglichkei­ten. Es ist Technologi­e, wie früher das Telefon und der Fernseher, wo man auch meinte, die Leute vereinsame­n. Und es ist nicht so, dass wir alles machen, was wir könnten.

Leben

Unsere Gesellscha­ft wird sich verändern – bis hin zur Finanzieru­ng des Sozialsyst­ems?

Das sieht man schon an der Diskussion um das Grundgehal­t. Es geht doch immer darum, wie die Technologi­e angenommen wird. Ein Beispiel: Ich wollte nie Latein lernen. Heute bauen wir Rom in virtuellen Welten nach, nur ein Beispiel für die „Gamificati­on“der Bildung: Wenn wir etwas erleben, lernt das Gehirn viel effiziente­r.

Ohne Vertrauen in die absolute Zuverlässi­gkeit von 5G wird es jedenfalls nicht gehen.

Wir machen bei 5G schon von Anfang an Gedanken, wie man Sicherheit mit einbaut. Sicherheit­skonzepte werden besser, wenn man das System verteilt, so wie bei Blockchain. Da reicht es nicht mehr, einen Server anzugreife­n, man muss alle angreifen. Dann kommen die Attacken nur mehr von den Staaten, die sich das leisten können, aber nicht mehr vom 14-Jährigen.

Wann werden Sie sich das erste autonom fahrende Auto kaufen? Das hängt von den Rahmenbedi­ngungen der Politik ab. Je früher, umso besser. Ich stehe nicht darauf, von hier nach Berlin im Auto hinterm Steuer zu sitzen.

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