Stöger erreicht die nächste Stufe
Der nächste Höhepunkt in der Trainerkarriere von Peter Stöger: Der Wiener soll Dortmund aus der Krise holen.
Man muss schon tief in den Geschichtsbüchern von Borussia Dortmund wühlen, um herauszufinden, dass Peter Stöger der siebente österreichische Bvbtrainer ist. Bernd Krauss hatte im Jahr 2000 ein Zwei-monatekurzgastspiel, Max Merkel war von 1958 bis 1961 im Amt und lange Zeit davor werkten die Herren Edy Havlicek, Willi Sevcik, Ferdinand Swatosch und Tony Cargnelli. Aber zurück ins Hier und Jetzt und zu den Lobeshymnen bei der Amtseinführung des Wieners, der im Blitztempo für den glücklosen Niederländer Peter Bosz zumindest einmal bis Saisonende geholt wurde.
„Wir sind dankbar, dass er spontan bereit war, uns zu helfen und die Saison mit uns zu Ende zu bringen“, meinte BVB-BOSS Hans-joachim Watzke. Sportdirektor Michael Zorc ergänzte: „Er hat in Köln über vier Jahre hervorragende Arbeit geleistet, den Klub stetig entwickelt. Er hat gezeigt, dass seine Mannschaft eine große Stabilität auszeichnet. Das ist das, was uns zurzeit am meisten fehlt. Es gibt keine Zweifel, dass wir gut Fußball spielen können. Es fehlt insbesondere in der Defensive an Stabilität.“Für Änderung soll Stöger sorgen, der am Dienstag gegen Mainz erstmals auf der Bank sitzen wird.
Künftig coacht Stöger in einem mit 80.000 Fans gefüllten Heimstadion. Noch im Juni 2011 war er beim GAK in der Regionalliga Mitte tätig und wechselte dann zu Wiener Neustadt in die Bundesliga. Der Durchbruch gelang ihm bei der Austria, als er die Violetten in seiner Debütsaison 2012/13 mit Punkterekord vor Salzburg mit Spielern wie Sadio Mane, Jonatan Soriano oder Kevin Kampl zum Meistertitel führte. Lohn dafür war im Sommer 2013 ein Vertrag beim 1. FC Köln. Dem stetigen Aufstieg folgte in dieser Saison ein sportlicher Niedergang und Stöger wurde vor einer Woche gefeuert – zum Ärger der Fans, bei denen der Zuspruch für den 51-Jährigen bis zum Schluss immens war.
Jetzt ist Stöger der erste österreichische Trainerlegionär seit Ernst Happel in den 1980er-jahren beim HSV, der einen zur erweiterten europäischen Spitze zählenden Verein betreut. Auch wenn Dortmund zuletzt auf Bundesligarang acht abrutschte und von der Champions League in die Europa League umsteigen musste, gehört der BVB dennoch aufgrund der Kaderqualität, des großen Fanzuspruchs und des Umsatzes von über 400 Millionen Euro zur Elite des Kontinents.