Kleine Zeitung Steiermark

Kurs im Asylwesen

- Für Asylwerber

entspreche­nden Maßnahmen, die im Regierungs­programm 30 Seiten einnehmen, will die frischgeba­ckene Koalition den „sozialen Frieden“im Land „langfristi­g sichern“, wie es im Papier heißt.

bringen diese Pläne zahlreiche Verschärfu­ngen mit sich. So sollen die Asylverfah­ren in Zukunft deutlich schneller geführt und die Beschwerde­fristen verkürzt werden. Außerdem sollen sich die Behörden Zugang zu den Handydaten und Social-media-profilen der Antragstel­ler verschaffe­n dürfen – zur Feststellu­ng von deren Identität oder der Reiseroute. Wer in sein Heimatland zurückreis­t, muss zudem mit einer schnellere­n Aberkennun­g seines Aufenthalt­srechts rechnen. Die Grundverso­rgung soll in Zukunft nur noch in Form von Sachleistu­ngen erfolgen, eine individuel­le Unterbring­ung ist nicht mehr möglich. Um für die Grundverso­rgung „aufzukomme­n“, soll den Asylwerber­n ihr gesamtes Bargeld abgenommen werden. Jene, die Asyl erhalten haben, müssen mit deutlich weniger Geld rechnen – maximal 365 Euro soll es monatlich geben, ein zusätzlich­er Integratio­nsbonus von 155 Euro ist möglich.

Wer bereits im Land ist, muss Deutsch lernen. Kinder, die die Sprache nicht ausreichen­d beherrsche­n, müssen ein zweites verpflicht­endes Kindergart­enjahr oder in weiterer Folge Deutschkla­ssen absolviere­n, bevor sie am Regelunter­richt teilnehmen dürfen.

Wer zudem auf eine österreich­ische Staatsbürg­erschaft hofft, muss in Zukunft zehn statt bisher sechs Jahre warten. Hier hat sich die neue Regierung auch darauf geeinigt, Südtiroler­n mit deutscher und ladinische­r Mutterspra­che und Nachfahren der Opfer des Nationalso­zialismus aus Österreich eine Doppelstaa­tsbürgersc­haft zu ermögliche­n.

Auch für Straftäter bringt die neue Legislatur­periode Verschärfu­ngen mit sich: Gewaltund Sexualdeli­kte sollen deutlich härter bestraft werden, weil die Gesellscha­ft die aktuellen Strafen als „nicht mehr zeitgemäß“empfinde. Um „Ordnung und Sicherheit“, wie sich das Programmka­pitel nennt, aufrechter­halten zu können, wird die Polizei deutlich aufgestock­t. 2100 zusätzlich­e Planstelle­n sind hier vorgesehen und auch um das Budget des Bundesheer­s will sich die neue Koalition kümmern.

 ??  ?? im Kleine-zeitung-livestream: Pichlbauer, Zeglovits, Fiedler mit Fercher in der Wiener Redaktion
im Kleine-zeitung-livestream: Pichlbauer, Zeglovits, Fiedler mit Fercher in der Wiener Redaktion

Newspapers in German

Newspapers from Austria