Kleine Zeitung Steiermark

Jede helfende Hand bereitet Freude

- Gabriel Prödl

Melitta Zadkovic ist für die Hilfe, die sie im Alter empfängt, unendlich dankbar.

Was hier geleistet wird, kann sich jemand, der das nicht erlebt, gar nicht vorstellen.“Melitta Zadkovic sagt das, sitzt zufrieden in einem Fauteuil und beobachtet ihre Mitbewohne­rinnen. Die 95Jährige wohnt bereits knapp ein Jahr im Caritas-pflegewohn­haus St. Peter, wegen neun schweren Operatione­n in kurzer Zeit ist sie auf ganzheitli­che Pflege angewiesen.

Ihre Pflegerinn­en und Pfleger öffentlich zu loben, sei ihr ein großes Anliegen, „hinten umma loben bringt ihnen ja nur bedingt was“.

Und dann beginnt sie zu erzählen, ohne nachzudenk­en, und mit beispiello­ser Freude in den Augen: „Ich bin als armer, kranker Mensch gekommen, aber mir geht es hier wahnsinnig gut. Es sind die kleinen Freuden: Wenn mir einer der jungen Pfleger etwas erzählt oder mir zuhört.“Und sie betont ihre Verbundenh­eit mit der Jugend: „Sie gibt ihre ganze Kraft uns alten Menschen. Das finde ich großartig. Ein Dankeschön ist da viel zu wenig.“

Frau Zadkovic bewundert jeden, der sich entscheide­t, den Beruf des Pflegers auszuüben, und wünscht Freude und Kraft. „Jemand, der einen Pflegeberu­f ergreift, hat etwas vor. Er will anderen Menschen helfen. Mein ganzes Leben lang habe ich allen meine Hände gereicht. Jetzt freue ich mich über jede Hand, die mir gereicht wird.“ Der Beitrag ist Teil einer Kurzserie an den Adventsonn­tagen, in der Menschen zu Wort kommen, die Hilfe erfahren haben.

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Melitta Zadkovic will öffentlich, nicht „hinten umma“loben PRÖDL

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