Poetische Kraft der Körper
Im zehnten Jahr geht Cirque Noël erstmals mit zwei Shows an den Start. Diese könnten konträrer nicht sein. Passt wunderbar zu den vielen Facetten des Neuen Zirkus.
Glamour, Glitter sowie große Gesten und noch größere Gags? Fehlanzeige! Dass Neuer Zirkus nicht mit Pomp und Trara auf sein Publikum losgehen muss, beweist die australische Truppe „Gravity & Other Myths“, die ab morgen im zehnten Jahr von Cirque Noël im Orpheum Graz mit „A Simple Space“Station macht, eine einfühlsam und aufwühlende Produktion zugleich. „Wir bieten keine fancy Kostüme, kein aufregendes Licht oder Dutzende Requisiten, keine aufwendige Bühne, sondern eine intime Show mit unseren Körpern, bei der uns das Publikum ganz nahe kommt“, sagt Lachlan Binns, einer der Gründungsmitglieder der Gruppe. Nachsatz: „Auf der Bühne stehen nur wir.“
Sieben Akrobatinnen und Akrobaten suchen dabei die große Magie vom kleinen Glück und verhandeln dabei nichts weniger als die Schwerkraft mit ihren Körpern: anmutig, augenzwinkernd und dabei schwindelerregend kraftvoll. Etwa in den Sequenzen, in denen sie sich auf engstem Raum wie Springschnüre durch den Bühnenraum drehen. Der britische „Guardian“lobte das ausgezeichnete Stück dafür, dass es ihm „nicht an Nervenkitzel mangle“. Keine Angst vor Publikumsnähe: „Gravity & Others“
Intimität auf engstem Raum versus Adrenalinrausch auf der großen Bühne: Erstmals holt Cirque Noël zwei Produktionen nach Graz. „Wir wollen so die gesamte Bandbreite und Vielfalt des zeitgenössischen Zirkus, der ja nun auch vom Bund gefördert wird, zeigen“, sagt Intendant Werner Schrempf. „Und wir möchten mehr Festivalcharakter arrangieren.“
zu „Gravity & Other Myths“schöpfen alte Bekannte ab 22. Dezember in der