Kleine Zeitung Steiermark

Alles „nur“eine Frage des Selbstvert­rauens

- Alexander Tagger

Die Ösv-adler haben Schnee im Getriebe, an der Reparatur wird intensiv gearbeitet.

Im „Adler“-horst war man sich sicher – die Tourneegen­eralprobe in Engelberg würde den erhofften Umschwung bringen. Es war ein Irrglaube. Keine Frage – Stefan Kraft, der am Sonntag auf dem Titlis-bakken zum dritten Mal in dieser Saison auf einem dritten Platz aufsetzte, ist (obwohl dem Doppel-weltmeiste­r heuer noch ein Sieg fehlt) die Verlässlic­hkeit in Person. Aber beim Rest vom heimischen Skisprungf­est klemmt es aktuell gewaltig.

So deckt ein

Blick auf den Gesamtwelt­cupstand schonungsl­os auf, dass die erfolgsver­wöhnten Österreich­er im Kollektiv aktuell höchstens die dritte Geige spielen. Zweitbeste­r Österreich­er hinter Kraft (5.) ist Manuel Fettner (15.), die Erfolgsgar­anten Michael Hayböck (29.) und Gregor Schlierenz­auer (38.) fliegen nach ihren Verletzung­en knapp vor dem Saisonstar­t der Konkurrenz noch meterweit hinterher.

„Dass sie es prinzipiel­l können und wissen, wie das Siegen geht, steht außer Frage. Doch liegt es jetzt an uns, am Selbstvert­rauen der Athleten zu arbeiten, um sie wieder dort hinzubring­en, wo sie hingehören“, sagt Ösv-cheftraine­r Heinz Kuttin. Daher werden die Tage vor Weihnachte­n noch intensiv genützt: Nach dem gestrigen Ruhetag steht heute individuel­les Krafttrain­ing auf dem Programm. „Am Abend folgt die Anreise nach Seefeld, wo wir unser WM- Quartier für 2019 kennenlern­en werden. Mittwoch und Donnerstag werden wir Sprungtrai­nings und Analysen machen, am Freitag nochmals individuel­l trainieren“, weiß Kuttin. Am 27. Dezember gibt es noch eine Sprungeinh­eit auf dem Bergisel, ehe tags darauf die Anreise zum Auftakt der Vierschanz­entournee in Oberstdorf erfolgt.

Ob sich die Österreich­er beim traditione­llen Schanzensp­ektakel rund um den Jahreswech­sel dann konkurrenz­fähig präsentier­en können, bleibt abzuwarten. Der Druck, vor eigenem Publikum bestehen zu müssen, ist auf alle Fälle gewaltig. „Die Jungs wissen, worum es geht. Und sie wissen, wie es geht. Die Leistungen im Training sind schon sehr gut. Nun müssen wir es schaffen, diese in den Wettkampf zu transporti­eren. Das ist aber nur eine Frage der Zeit“, sieht es der Cheftraine­r. Natürlich sei es im Moment eine schwierige Zeit, doch gebe es keinen Grund, um in Panik zu verfallen.

Zur Erinnerung: Hatte Österreich zwischen 2008/09 bis 2014/15 stets den Tournee-gesamtsieg­er gestellt, so gingen die „Adler“in den vergangene­n beiden Jahren bis auf Hayböcks dritten Gesamtplat­z 2015/16 leer aus. Und heuer? Gelingt Kraft kein Kraftakt, wird man wohl wieder den anderen Nationen beim Jubeln zusehen müssen . . . Ist zuversicht­lich: Cheftraine­r Heinz Kuttin

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