Kleine Zeitung Steiermark

Neuland im

- Von Christoph Steiner

Drei Jahre arbeitete Regisseuri­n Tanja Mairitsch am Unterwasse­rfilm „Lacrimosa“. Nun möchte sie das aufwendige Genre etablieren. Was auf Festivals gut klappt. Wie jüngst in Villach.

Ein 18-Minüter tourt um die Welt. Tanja Mairitschs „Lacrimosa“lief bereits auf zwölf Filmfestsp­ielen: vom Short Film Festival in Hollywood über das Mumbai Shorts und das Sitges Internatio­nal in Katalonien bis zum K3 in Villach. Dort gab es erst am Wochenende die nächste Auszeichnu­ng. Preise gewann der Kurzfilm bereits im Sommer bei den Wettbewerb­en von Boston und Kitzbühel.

Drei Jahre Arbeit stecken in dem zu einem Drittel unter Wasser gedrehten Werk über die Entstehung einer Träne. Das Besondere: Die beiden Darsteller Saskia Rosendahl und Frowin Wolter mussten für den Dreh nicht nur untertauch­en, am Schnittpla­tz wurde ihr Spiel mit einer Wüstenland­schaft hinterlegt: „So haben die beiden ein wässriges Erscheinun­gsbild mit schwebende­n Haaren und wallenden Kleidern, alles schwerelos – aber in einer Wüste“, beschreibt Mairitsch den komplexen Kniff ihres Films.

Getestet wurde im Wiener Jörgerbad, gedreht in einem Becken der Feuerwehrs­chule in Lebring. Entscheide­nd war es für die gebürtige Klagenfurt­erein, dass die Schauspiel­er so wirken, als wären sie in einem Umfeld an Land: „Es sollten keine Pausbacken oder gequältes Luftanhalt­en zu sehen sein.“

Dass sie sich unter Wasser gehend fortbewege­n konnten, da- Saskia Rosendahl und Frowin

für sorgte ein Seilzug (der später retuschier­t wurde), für die nötige Luft sorgten Sicherheit­staucher, die vor den bis zu 40sekündig­en Szenen aus dem Bild schwimmen mussten. 130 Personen waren an dem ungewöhnli­chen Projekt beteiligt – unmöglich ohne die Unterstütz­ung des ORF, der Landesregi­erungen in Kärnten, der Steiermark und Niederöste­rreich sowie der Kulturabte­ilung der Stadt Wien.

Aber wozu dieser Aufwand? Das Genre des Unterwasse­rfilms ist noch wenig erforscht und „wir möchten es etablieren“, sagt Mairitsch. Dafür wurde das Start-up „Liquid Films“gegründet, und die kühne Idee trägt immer mehr Früchte: Neben den Auszeichnu­ngen in Tirol, Kärnten und den USA hat sich bereits ein kommerziel­les Projekt ergeben – ein Unterwasse­rmodeshoot­ing für ein Wiener Kaufhaus.

Aber „Lacrimosa“verschafft­e Mairitsch auch ein ganz persönlich­es Glücksgefü­hl mit einer Horrorfigu­r: „Beim Festival im

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