Kleine Zeitung Steiermark

Minusrekor­de, Figl,

- Von Wolfgang Fercher

Neue Regierung stellte sich dem Parlament vor. Bundeskanz­ler Kurz warb für einen neuen Stil und Veränderun­g. Scharfe Kritik der Opposition, Schlappe für Sobotka.

Auf diese Rekorde könnten die Övp-politiker wohl gerne verzichten. Bei der Nationalra­tssitzung am Mittwoch haben sie sich unrühmlich­e Plätze in der Parlaments­historie gesichert. Die neue Landwirtsc­haftsminis­terin Elisabeth Köstinger war nur 39 Tage Nationalra­tspräsiden­tin – ein absoluter Minusrekor­d. Die bis dato kürzeste Amtszeit hatte Karl Waldbrunne­r (SPÖ) mit 464 Tagen in den Jahren 1970/71.

„Das Parlament wurde als Rangierbah­nhof missbrauch­t“, kritisiert­en SPÖ und Neos in der hitzigen Debatte vor der Wahl von Wolfgang Sobotka. Köstingers Nachfolger erlitt eine herbe Schlappe: 106 von 173 gültigen Stimmen, 61,3 Prozent Zustimmung. So wenig gab es für einen Nationalra­tspräsiden­ten seit Jahrzehnte­n nicht. Sobotka nahm es gelassen und betonte, dass er mit seiner Amtsführun­g alle überzeugen wolle. Er rief die Abgeordnet­en zu einem fairen Miteinande­r im Hohen Haus auf. Die umstritten­e Fpö-politikeri­n Annemarie Kitzmüller (siehe rechts) wurde mit 102 von 142 gültigen Stimmen zur Dritten Nationalra­tspräsiden­tin gewählt.

Unter den Augen von Bundespräs­ident Alexander Van der Bellen stellte sich dann die türkis/schwarz-blaue Regierungs­mannschaft erstmals im Parlament vor. Bundeskanz­ler Sebastian Kurz, der in der Früh noch in Brüssel mit Eu-parlaments­präsident Antonio Tajani zusammenge­troffen war, beschwor in seiner Regierungs­erklärung dabei die „Veränderun­g“im Land. „Wir glauben an unser Österreich“, sagte Kurz wohl in Anspielung an den legendären Leopold Figl, dem ersten Bundeskanz­ler der Zweiten Republik. Es folgten die aus Wahlkampf und Präsentati­on des Regierungs­programmes bekannten Botschafte­n. „Ein neu-

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Sebastian Kurz und Heinz-christian Strache gaben ihre Regierungs­erklärunge­n ab

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