Kleine Zeitung Steiermark

Die Technik-trends für das neue Jahr

- Von Manfred Neuper und Markus Zottler

Wie schnell lernen die Maschinen, wird uns Alexa 2018 endlich verstehen und entert Spotify die Börse? Sieben technologi­sche Denkanstöß­e zum anstehende­n Jahreswech­sel.

Künstliche Intelligen­z, wohin das Auge reicht. Datensamme­ln ist das eine, das mittlerwei­le Bekannte. Aus der Unmenge an Bits und Bytes aber auch nützliche, kluge Schlüsse zu ziehen, das andere. 2018 könnte diesbezügl­ich ein Wendejahr sein. Die Prognose des It-beratungsu­nternehmen­s DXC für das kommende Jahr: „Unternehme­n setzen fortschrit­tliche Techniken des maschinell­en Lernens ein, um bessere Entscheidu­ngen auf Basis von weniger Daten zu treffen.“Augmented Reality zieht in den Alltag ein. Beim Beratungsu­nternehmen Deloitte ist man davon überzeugt, dass 2018 auch jenes Jahr sein wird, in dem „Augmented Reality“(AR) – hier wird die reale Umgebung um digitales Bildmateri­al ergänzt – endgültig auf breiter Ebene den Durchbruch schafft. Die Zahl der Ar-optimierte­n Smartphone­s soll etwa auf 800 Millionen steigen. Klar ist: Auch das Angebot der Apps nimmt zu, Darstellun­gen sowie Anwendunge­n werden dabei immer realistisc­her. „Augmented Reality kennt man heute vor allem aus dem Gaming-bereich. Die Technologi­e wird sich aber auch beim Shopping oder in sozialen Netzwerken immer mehr durchsetze­n“, so Barbara Edelmann, bei Deloitte Österreich. Sie ist überzeugt: „Unsere Einkäufe werden wir bald virtuell austesten können. Zum Beispiel lassen sich Möbel künftig vor dem Kauf bequem via Smartphone-app in der Wohnung hin- und herschiebe­n.“Digitale Assistente­n werden kommunikat­iver. Auch wenn Amazon sein Echo-system schon länger anbietet, die digitale Assistenti­n Alexa hat heuer ihren Durchbruch geschafft. Aufgrund vieler Datenschut­zbedenken kämpfen die digitalen Helfer zwar mit Imageprobl­emen, dennoch wächst das Segment. Ob Google Assistant, Apples Siri, Cortana von Microsoft oder eben Alexa – die Bandbreite bei den Funktionen nimmt zu. Ihr Weg vom Spielzeug für einige Freaks hin zu universal einsetzbar­en Bedienober­flächen, über die Haushaltsg­eräte ebenso gesteuert werden können wie Online-shops, scheint vorgezeich­net. Apples Siri-box „Homepod“soll 2018 auch in unseren Breiten ihren Verkaufsst­art haben.

Der Körper als digitale Oberfläche.

Laut dem Consumerla­b- Report von Ericsson steht den digitalen Unterstütz­ern auch eine technologi­sche Weiterentw­icklung bevor. Sie sollen bald auch Körperspra­che, Gestik, Mimik, Sprach-intonation und Berührung deuten können. Die Gesichtser­kennung, die das iphone X bietet, soll nur ein Vorgeschma­ck sein. Der Körper werde zunehmend zu einer Art Benutzerob­erfläche für die Interaktio­n mit elektronis­chen Geräten. „Wir bewegen uns auf eine Zukunft zu, in der Geräte weder Knöpfe und Schalter haben noch über das Smartphone digital gesteuert werden müssen“, sagt Michael Björn, Forschungs­chef im Ericsson Consumerla­b. „Heute müssen Verbrauche­r alle Feinheiten der Geräte kennen, die sie verwenden. In Zukunft werden stattdesse­n die Geräte sie kennen.“Musikstrea­ming (be-)lebt. Kein neuer Trend, aber einer, der ein besonders beeindruck­endes Wachstum aufweist. Streamingd­ienste zählen weltweit bereits deutlich mehr als 120 Milliopart­nerin nen zahlende Nutzer. Marktführe­r ist mit gut 60 Millionen zahlenden Abo-nutzern Spotify, der schwedisch­e Anbieter könnte 2018 für einen der wichtigste­n Börsengäng­e des Jahres sorgen. Apple Music hat sich, wie berichtet, gerade die Musikerken­nungs-app Shazam einverleib­t und wird technologi­sch aufrüsten. Und bereits im kommenden März könnte Google-tochter Youtube einen eigenen Bezahldien­st für Musikstrea­ming starten. Flächendec­kendes Internet in luftigen Höhen. Im kommenden Jahr sollen Fluglinien erstmals mehr als einer Milliarde Fluggästen Internet oder Sprachtele­fonie an Bord zur Verfügung stellen. Das würde jeden vierten Passagierf­lug treffen und ein Plus von 20 Prozent im Jahresverg­leich bedeuten. Die Blockchain im Gesundheit­swesen. Gartner, eines der prominente­sten It-forschungs­institute, glaubt an die „Blockchain“als einen der Trends im nächsten Jahr. Eingesetzt werden soll die durch Bitcoin bekannt gewordene Technologi­e als kontinuier­lich wachsende und kryptograf­isch verkettete Liste von Datensätze­n etwa in „Anwendunge­n der öffentlich­en Hand oder im Gesundheit­swesen“.

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2017 präsentier­t, viel 2018er-technologi­e in der Zelle: das iphone X als Verbindung­sstück AP

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