Die Technik-trends für das neue Jahr
Wie schnell lernen die Maschinen, wird uns Alexa 2018 endlich verstehen und entert Spotify die Börse? Sieben technologische Denkanstöße zum anstehenden Jahreswechsel.
Künstliche Intelligenz, wohin das Auge reicht. Datensammeln ist das eine, das mittlerweile Bekannte. Aus der Unmenge an Bits und Bytes aber auch nützliche, kluge Schlüsse zu ziehen, das andere. 2018 könnte diesbezüglich ein Wendejahr sein. Die Prognose des It-beratungsunternehmens DXC für das kommende Jahr: „Unternehmen setzen fortschrittliche Techniken des maschinellen Lernens ein, um bessere Entscheidungen auf Basis von weniger Daten zu treffen.“Augmented Reality zieht in den Alltag ein. Beim Beratungsunternehmen Deloitte ist man davon überzeugt, dass 2018 auch jenes Jahr sein wird, in dem „Augmented Reality“(AR) – hier wird die reale Umgebung um digitales Bildmaterial ergänzt – endgültig auf breiter Ebene den Durchbruch schafft. Die Zahl der Ar-optimierten Smartphones soll etwa auf 800 Millionen steigen. Klar ist: Auch das Angebot der Apps nimmt zu, Darstellungen sowie Anwendungen werden dabei immer realistischer. „Augmented Reality kennt man heute vor allem aus dem Gaming-bereich. Die Technologie wird sich aber auch beim Shopping oder in sozialen Netzwerken immer mehr durchsetzen“, so Barbara Edelmann, bei Deloitte Österreich. Sie ist überzeugt: „Unsere Einkäufe werden wir bald virtuell austesten können. Zum Beispiel lassen sich Möbel künftig vor dem Kauf bequem via Smartphone-app in der Wohnung hin- und herschieben.“Digitale Assistenten werden kommunikativer. Auch wenn Amazon sein Echo-system schon länger anbietet, die digitale Assistentin Alexa hat heuer ihren Durchbruch geschafft. Aufgrund vieler Datenschutzbedenken kämpfen die digitalen Helfer zwar mit Imageproblemen, dennoch wächst das Segment. Ob Google Assistant, Apples Siri, Cortana von Microsoft oder eben Alexa – die Bandbreite bei den Funktionen nimmt zu. Ihr Weg vom Spielzeug für einige Freaks hin zu universal einsetzbaren Bedienoberflächen, über die Haushaltsgeräte ebenso gesteuert werden können wie Online-shops, scheint vorgezeichnet. Apples Siri-box „Homepod“soll 2018 auch in unseren Breiten ihren Verkaufsstart haben.
Der Körper als digitale Oberfläche.
Laut dem Consumerlab- Report von Ericsson steht den digitalen Unterstützern auch eine technologische Weiterentwicklung bevor. Sie sollen bald auch Körpersprache, Gestik, Mimik, Sprach-intonation und Berührung deuten können. Die Gesichtserkennung, die das iphone X bietet, soll nur ein Vorgeschmack sein. Der Körper werde zunehmend zu einer Art Benutzeroberfläche für die Interaktion mit elektronischen Geräten. „Wir bewegen uns auf eine Zukunft zu, in der Geräte weder Knöpfe und Schalter haben noch über das Smartphone digital gesteuert werden müssen“, sagt Michael Björn, Forschungschef im Ericsson Consumerlab. „Heute müssen Verbraucher alle Feinheiten der Geräte kennen, die sie verwenden. In Zukunft werden stattdessen die Geräte sie kennen.“Musikstreaming (be-)lebt. Kein neuer Trend, aber einer, der ein besonders beeindruckendes Wachstum aufweist. Streamingdienste zählen weltweit bereits deutlich mehr als 120 Milliopartnerin nen zahlende Nutzer. Marktführer ist mit gut 60 Millionen zahlenden Abo-nutzern Spotify, der schwedische Anbieter könnte 2018 für einen der wichtigsten Börsengänge des Jahres sorgen. Apple Music hat sich, wie berichtet, gerade die Musikerkennungs-app Shazam einverleibt und wird technologisch aufrüsten. Und bereits im kommenden März könnte Google-tochter Youtube einen eigenen Bezahldienst für Musikstreaming starten. Flächendeckendes Internet in luftigen Höhen. Im kommenden Jahr sollen Fluglinien erstmals mehr als einer Milliarde Fluggästen Internet oder Sprachtelefonie an Bord zur Verfügung stellen. Das würde jeden vierten Passagierflug treffen und ein Plus von 20 Prozent im Jahresvergleich bedeuten. Die Blockchain im Gesundheitswesen. Gartner, eines der prominentesten It-forschungsinstitute, glaubt an die „Blockchain“als einen der Trends im nächsten Jahr. Eingesetzt werden soll die durch Bitcoin bekannt gewordene Technologie als kontinuierlich wachsende und kryptografisch verkettete Liste von Datensätzen etwa in „Anwendungen der öffentlichen Hand oder im Gesundheitswesen“.