2018 will Jantscher so richtig angreifen
Jakob Jantscher steht ohne Klub da. Der Grazer über seinen Weihnachtswunsch und wofür er einen Traktor braucht.
Leicht waren die vergangenen Monate für Jakob Jantscher nicht. Bei seinem Exklub Rizespor hat der Grazer kaum gespielt, sein Gehalt ebenfalls nicht gesehen. Warum, das weiß der 28-Jährige nicht. „Der Verein wollte mich anscheinend loswerden“, sagt der Familienvater, dem die Zeit am Schwarzen Meer trotzdem gut gefallen hat. „Wir haben nur 60 Meter von der Küste entfernt gewohnt, mit Blick auf das Meer. Auch die Leute waren sehr freundlich. Von den politischen Unruhen in der
Türkei haben wir eigentlich nichts gemerkt.“
Jetzt ist er wieder in Graz, hat sich in Gna- ning einen Grund gekauft, auf dem in ein paar Jahren das Eigenheim stehen soll. „Einen Traktor habe ich mir auch schon zugelegt. Langweilig wird mir auf dem sechs Hektar großen Grund später einmal sicher nicht“, lacht der Hobbylandwirt.
bringt ihn auch die bald zweijährige Alma. „Wenn man wie ich in der Türkei kaum spielt, ist es schon schön, wenn man nach Hause kommt und sich die Kleine auf einen freut“, sagt Jantscher, der gemeinsam mit seinem Nachwuchs Rumänisch lernt. „Meine Frau Andrada ist in Rumänien geboren, wenn sie mit Alma rumänisch redet, lerne ich jetzt immer gleich mit.“Um für ein mögliches Auslands-engagement gerüstet zu sein? Nach Stationen in Moskau, Luzern, Nijmegen (Niederlande) und zuletzt eben der Türkei schließt der Em-teilnehmer von 2016 nichts aus. „Es muss einfach für mich und meine Familie passen. Ich habe zuletzt ein Angebot aus Südkorea gehabt. Finanziell interessant, aber das habe ich gleich abgelehnt. Wenn ich wo unterschreibe, dann voller Überzeugung.“In Österreich käme für den mittlerweile ohne Berater agierenden Spieler nur Sturm infrage: „Ich bin dem Verein eben sehr verbunden.“
Kontakt zu Sturm hat es bisher aber keinen gegeben. Angebote von anderen Klubs flattern regelmäßig im Hause Jantscher ein. „Ich weiß, dass ich Qualität habe. Ich bin aber auch realistisch und weiß, dass ich nicht mehr in der Premier League landen werde. Stress mache ich mir keinen, je früher ich aber einen neuen Arbeitgeber finde, desto besser.“
Jetzt steht einmal das Weihnachtsfest auf dem Programm. „Zuerst feiern wir zu dritt, danach mit der gesamten Familie.“Jantschers Wunsch? „Privat soll es einfach weiterhin so gut funktionieren wie bisher, sportlich will ich bald wieder das tun, was mir am meisten Freude macht: nämlich Fußball spielen.“