Filme der Woche
Für ein Kind ist es wichtig, seinen Vater zu kennen, um seine Identität zu finden.“Erwan (François Damiens) weiß, wovon er spricht, schließlich hat der Witwer gerade erfahren, dass der Mann, den er bisher für seinen Vater gehalten hat, nicht sein biologischer Erzeuger ist. Doch damit nicht genug: Seine Tochter (Alice de Lencquesaing) ist nach einem Onenight-stand schwanger und möchte ihr Kind alleine großziehen. Und dann lernt der 45-jährige Bombenentschärfer auch noch Anna (Cécile de France) kennen und lieben. Die impulsive Provinzärztin bringt Erwans Hormone zum Kochen – bis der Verdacht aufkommt, dass Anna seine Halbschwester ist.
Was nach einer überkonstruierten Amour fou klingt, entpuppt sich als charmantes Potpourri voller menschlicher Irrungen und (Ver-)wirrungen. Leitmotiv in Carine Tardieus gelungener Romantikkomödie ist die Frage nach den eigenen Wurzeln und dem Umgang mit Familiengeheimnissen. Besonders deutlich wird das an Erwans Sohn-vater-beziehung. Wer bin ich, wenn ich sozial und genetisch von verschiedenen Männern geprägt bin? Antwort darauf erhofft sich Erwan von seinem leiblichen Vater, den eine Detektivin für ihn ausfindig macht.
Dieser Joseph (André Wilms) ist im Gegensatz zu Papa Bastien (Guy Marchand) ein intellektueller Kopf, der ein abwechslungsreiches Leben hinter sich hat. Erwan genießt die anregenden Gespräche mit dem in die Jahre gekommenen Revoluzzer und entdeckt plötzlich einige seiner Charaktereigenschaften bei sich selbst. Dass die Frau, in die er sich parallel dazu verliebt, Josephs Tochter ist, ahnt er zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Umso größer seine Überraschung, als Anna eines Tages im Haus seines „neuen“Vaters auftaucht und ein emotionales Tohuwabohu auslöst.