Kneissl will in Slowakei Un-fragen erörtern
Neue Außenministerin betont enge Beziehungen. Fpö-boykott Israels sieht sie gelassen.
Die von der FPÖ nominierte Außenministerin Karin Kneissl will bei ihrer ersten Auslandreise in die Slowakei mit ihrem Amtskollegen Miroslav Lajcˇák auch Un-fragen erörtern. Lajcˇák sei derzeit amtierender Präsident der Uno-generalversammlung, betonte Kneissl in einem Interview mit der Austria Presse Agentur. Zudem habe sie die Slowakei als erstes Ziel ausgewählt, weil es „wirklich enge Verbindungen“gebe. Diese seien auch „arbeitsmarktmäßig, menschlicher Natur“, präzisierte die Expertin für den Nahen Osten und den arabischen Raum.
Dass die Slowakei zu den Visegrád-staaten zähle, habe dabei keine Rolle gespielt, so die 52Jährige. Dass ihre zweite Reise nach Ungarn führen werde, dementierte Kneissl. Nach der Slowakei werde sie ein westliches Land besuchen. Die Visegrád-staaten – neben der Slowakei zählen auch noch Polen, Tschechien und Ungarn dazu – tragen die Flüchtlingspolitik der Union nicht mit.
Dass Israel nach der Regierungsbildung angekündigt hat- te, Regierungsmitglieder der FPÖ vorerst zu boykottieren, sieht die Außenministerin gelassen. „Das ist eine Entscheidung der israelischen Regierung. Ich hatte aber auch mit zahlreichen, hochrangigen israelischen Diplomaten, die ich gut kenne, Kontakt. Sie haben mir zu meiner neuen Funktion gratuliert.“Bezüglich der Frage, ob Österreich, nach dem Vorbild von Us-präsident Donald Trump, Jerusalem als Hauptstadt Israels anerkennen soll, verwies sie auf den Beschluss der Unovollversammlung, in dem die USA aufgefordert werden, diese Entscheidung zurückzunehmen. Österreich habe wie die meisten anderen Eu-länder für den Beschluss gestimmt. Kneissl unterstrich, dass sie kein Fpömitglied sei, auch wenn sie die Freiheitlichen für das Regierungsamt nominiert haben.
Bezüglich der Frage der „Doppelpässe“für Südtiroler hielt die Außenministerin fest, dass dieses Thema nicht von Österreich „unilateral vorgebracht“werde, sondern in Abstimmung „mit unseren Kollegen in Italien“. Kneissl betont ihre Unabhängigkeit