Pädagogisch wertvoll
Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer. Und aus einem Kalendersprücherl lassen sich noch keine allgemeingültigen Lehrsätze ableiten. Und doch ist die Kursentwicklung der Digitalwährung Bitcoin ein Paradebeispiel für völlig irrationale Turbospekulationen. Exakt heute vor einem Jahr lag der Kurs bei nicht einmal 920 Dollar. Ein sagenhafter Anstieg war die Folge. Das große Aber: Die Kursausschläge sind gigantisch, gehen im allgemeinen Taumel der Rekordjagd aber zu oft unter. Schon im September und November gab’s plötzliche – und kurzfristige – Einbrüche von 40 bzw. 30 Prozent. Und diesmal, quasi über Nacht, brach der Kurs abermals ein – am Sonntag war ein Bitcoin noch 20.000 Dollar wert, gestern waren es zwischenzeitlich nur noch 11.000. Zahlen, die vor allem Privatanlegern verdeutlichen sollten, womit man es hier zu tun hat, worauf man sich einlässt und wie groß die Gefahren sein können. Der Grat zwischen Kursfeuerwerk und Kursgemetzel ist breit wie Zahnseide. Seit Monaten trommeln honorige Notenbanker fast im Tagesrhythmus, wie riskant die unregulierte Welt der Digitalwährungen ist. in Kurseinbruch wie dieser sagt aber mehr als 1000 gestelzte Worte, mehr als jede Zentralbank-predigt – und fällt daher, hoffentlich, unter die lehrreiche Kategorie „pädagogisch wertvoll“.
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