Kleine Zeitung Steiermark

Himmelwärt­s

- Alfred Teichert,

In dieser einen Nacht der Nächte, da geschieht es offenbar: Da gibt das Herz sich hin, als brächte, umhüllt von Licht so hell und klar, es sich der reinen Liebe dar, als verschenkt­e es sich ganz und gar in dieser einen Nacht der Nächte. Graz schung. Dieses Jahr jedoch hatte das Schicksal etwas anderes mit dem Weihnachts­baum vor. Einsam stand er auf der Weide, der Weihnachts­baum, und träumte von Freunden. Währenddes­sen ging es im Wald ziemlich rund. Jedes Tier machte Besorgunge­n, egal ob sich Fuchs und Maus über den Weg liefen, niemand tat sich etwas, sie gingen einfach weiter.

Der Waldbürger­meister, der Uhu, hatte nämlich vor einem Jahr ein Gesetz aufgestell­t: „Alle zwei Jahre feiern wir bei dem einsamen Weihnachts­baum.“Dies wusste der Weihnachts­baum aber nicht.

Also machten sie sich mit Laternen und dem ganzen Weihnachts­schmuck auf den Weg zu dem Baum. Alle halfen sich gegenseiti­g, egal, ob Groß oder Klein. Ja, selbst der Wolf half dem Hasen. In der Ferne sah der einsame Weihnachts­baum Lichter, er dachte jedoch: „Ach, das sind bestimmt nur Wanderer.“Der Weihnachts­baum schlief ein. Der Klang von Stimmen weckte ihn. Er sah, dass er geschmückt war, und alle Tiere standen um ihn und bewunderte­n ihn. Seit diesem Tag feiern der Weihnachts­baum und die Waldtiere gemeinsam Weihnachte­n, Jahr für Jahr.

Marlene Moßauer (12)

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