Mein kleines Glück
Grüße, die wir gerne weitergeben: Bundespräsident und -regierung entbieten Leserinnen und Lesern Weihnachts- und Neujahrswünsche Zufriedenheit kann man nicht lehren, nicht weitergeben. Den Weg zu seinem persönlichen kleinen Glück, den muss jeder für sich selbst finden und beschreiten, beschreiten wollen.
In jedermanns Leben gibt es Abzweigungen, die auch diese Möglichkeit bieten. Dazu bereit sein, einen dieser Wege als Chance zu erkennen, das ist eine andere Sache.
Höher, weiter, schneller: die Prämisse unserer Zeit. Ruhm, Macht und Geld: die Götzen nicht nur dieses Jahrhunderts.
Die Abzweigung zum kleinen Glück, ein Stiefkind. Das große Glück, das muss es sein! Umkehren? Niemals! Innehalten? Um keinen Preis!
Die Bretter, die die Welt bedeuten, sie werfen ab. Psychisch gestört, Burn-out, am Weg zum
großen Glück zerbrochen.
Da lobe ich mir mein kleines Glück. Notbremse gezogen. Ins Schleudern geraten. Kurve gerade noch gekriegt und die Abzweigung genommen.
Gescheitert? Das große Glück nicht erreicht. Nein. Zur Ruhe gekommen. Der Fata Morgana vom großen Glück nicht weiter nachgehetzt.
Erfolg, Macht, Geld, das Maß aller Dinge. Dieses große Glück wird maßlos. Es zu erreichen, eine Illusion.
Ein kurzes Innehalten, ein Augenblick des Genießens, ein Hauch von Zufriedenheit, und schon wirst du überholt. Dahin ist das so hart erkämpfte große Glück. Wahrlich ein flüchtiger Freund, dieses große Glück. Heute deins, morgen seins, ein ewiger Kampf.
Alleine bei diesen Gedanken gestolpert und
komme ich bereits außer Atem. Ein Marathonläufer erreicht irgendwann sein Ziel und erfreut sich seines Erfolgs. Nun liegt es an ihm: genießen oder weiterhetzen.
Wie hoch liegt die Latte zur Zufriedenheit? Liegt sie überhaupt noch individuell selbstbestimmt? Oder lassen Menschen sich die Messlatte von Gesellschaft, Medien und Wirtschaft aufoktroyieren?
Genug philosophiert. Zurück in mein kleines Glück.
Christa Katharina Dallinger,
Kunstwerken, handwerklichen Fähigkeiten usw. spiegelte, sehe ich heute einen bedingungslosen Ressourcenraub an unserer Erde, einen gnadenlosen Wettkampf innerhalb unserer Wirtschaft.
Ich träume von einer Kirche, die uns dabei hilft, Bilder einer gemeinschaftlicheren Welt sehen zu können, in der wir verantwortungsvoll mit unseren Mitmenschen und der Schöpfung umgehen und es schaffen, genügend Güter zu produzieren, um allen Menschen ein gutes Leben zu ermöglichen. Ein Traum von einer Kirche, die uns wieder Hoffnung geben kann und uns darin stärkt, uns von den Fesseln zu befreien, die uns an die „Glaubenssätze eines rein wettbewerbs- und profitorientierten Wirtschaftsdenken“ketten.
Mag. Daniela Gutschi