Ein gutes Gewissen ist ein ständiges Weihnachten.
Höhlen als Stallungen benutzt; der Wohnraum konnte angebaut sein. Bereits um das Jahr 150 berichtet der Kirchenvater Justin von Nablus, dass Jesus in einer Höhle geboren worden sei. Und da das ganze Gebiet von Bethlehem von Höhlen durchzogen ist, ist dies durchaus vorstellbar. Nun sollte die Geburtsgrotte aber bald eine Profanisierung erleben. Und zwar durch den römischen Adonis-kult. Wann kam er hierher? War es eine gegen die Judenchristen gerichtete Maßnahme, kann sie unter Kaiser Hadrian nach der Niederschlagung des Zweiten Jüdischen Krieges (132–135) erfolgt sein; wurde das Andenken an den Geliebten der Aphrodite und der Artemis dagegen während einer staatlichen Christenverfolgung hierher verlegt, dürfte dies um 250 geschehen sein.
Wie auch bei der Grabeskirche in Jerusalem, wo Hadrian einen riesigen Tempel über Golgotha und dem „nur einen Stein- vom Kindesmord findet sich nur bei Matthäus und der schreibt für eine judenchristliche Gemeinde. Und diese liest den Kindermord so: Die bisher wichtigste Person im Judentum war Moses. Er hat die Israeliten aus der Knechtschaft Ägyptens befreit und sie durch die Wüste geführt. Und dieser Moses ist als Kleinkind ebenfalls knapp dem Tod entgangen, als er in einem Bastkörbchen am Ufer des Nils ausgesetzt wurde. Moses aber hat Israel „nur“von der Knechtschaft Ägyptens befreit, Jesus aber befreit alle, die an ihn glauben, von der Sünde. Matthäus positioniert Jesus, den seine Leserschaft zunächst nicht kennt, also über Moses, dem Nationalhelden Israels. heologen sprechen in diesem Zusammenhang von einer typologischen Steigerung. Solche kennen wir bei Adam, durch den die Sünde in die Welt gekommen ist, und Jesus, der sie getilgt hat. Bei Moses und Jesus ist sie vielen aber fremd und ohne den jüdischen Kontext auch nur schwer nachvollziehbar. Aber wie hat der heilige Hieronymus, der um das Jahr 400 in Bethlehem die biblischen Schriften ins Lateinische übersetzt hat, gesagt: „Das Land der Bibel ist das fünfte Evangelium, das man versteht, wenn man die ersten vier gelesen hat.“
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