Für mich waren der Ort und das Leben in der Gemeinde immer eine Kraftquelle.
Stiwoller Volksmusikexperte und Moderator samt massiver Polizeipräsenz wochenlang in Atem hielten, „allgegenwärtig, aber „nicht mehr in dieser Präsenz“. Selbst in dem kleinen Extrastüberl im Kaufhaus wird auch „wieder über andere Sachen geredet“. Wobei: Offen mag hier so und so keiner gerne reden, „nach wie vor gibt es Ängste, dass der Täter alles mitverfolgt in den Medien“– keiner will ein falsches Wort verlieren.
Ja, die Angst ist noch da. „Sobald es finster wird, geht keiner mehr aus dem Haus“, meint einer – und manchmal genüge es, dass es irgendwo raschle, „und du zuckst zusammen“. Aber mittlerweile haben die Menschen „die Türen wieder offen“. Heilt die Zeit alle Wunden? ür die Angehörigen der Opfer und die Überlebende sicher nicht. Aber auch für viele andere im Ort ist es nicht leicht. „Am Anfang bist in der Nacht auf, musstest reden, weil du es fast nicht ausgehalten hast ...“, erinnert sich Bernd Prettenthaler. Und so wie ihm ging es sicher vielen.
Und jetzt Weihnachten. Mit der traditionellen Mette in der Pfarrkirche, die mitten im Ort steht und in der hinter der Taufort
Fkerze ein Plakat (zu 800 Jahre Graz-seckau) die Frage „Glauben wir an unsere Zukunft?“in den Raum wirft.
Pater Stephan Varga wird das alles beherrschende Thema wohl heute im Gotteshaus ansprechen, „aber zu sehr betonen“will er es nicht. In der Gemeinde lebe man im Moment „von Tag zu Tag. Wir warten einfach“– wenn der Täter endlich gefunden sei, „dann kann man nächste Schritte setzen“. Einen nach dem anderen. Bis Stiwoll endlich wieder zur Ruhe kommt. as wünscht sich auch der Bürgermeister Alfred Brettenthaler. „Wir wollen zurückkommen zum Alltag, wünschen uns, dass wieder Ruhe einkehrt. Wir wollen einfach nur unser altes Leben zurück.“
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