Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Daniel Welser,

spielen werde, aber nach der Reha war klar, dass ich meine Karriere beende, da wir mit einem blauen Auge davongekom­men sind. Ich wollte immer mindestens bis zum 35. Lebensjahr spielen. Der Schlaganfa­ll hat mir aber die Entscheidu­ng, wann ich meine Karriere beenden werde, abgenommen.

Hat sich Ihre geändert?

DANIEL WELSER: Man nimmt alles etwas lockerer, denn es kann sich innerhalb einer Sekunde so viel ändern. Man sieht nicht mehr alles so tierisch ernst. Man glaubt ja nie, dass es einen selber erwischen kann. Daher genieße ich es, dass wir in einer guten Position sind, denn es kann auch schnell in die andere Richtung gehen.

ULLI WELSER: Man wird demütiger und dankbarer. Im Krankenhau­s sieht man so viele harte Schicksale, da bleiben viele ein Pflegfall, das hätte auch mir passieren können. Daher versuche ich, gelassener und entspannte­r zu werden. Ich bin jetzt von zu Hause wegfahren und die Küche war noch nicht sauber. Das hätte ich vorher nie gemacht. Auch bei den Kindern lasse ich viel mehr durchgehen als davor. Wir waren immer so Getriebene, dass wir das und das noch machen. Jetzt gehen wir alles gelassener an, was für mich nicht leicht ist, aber es öffnet einem die Augen.

Lebensphil­osophie

Wie dankbar sind Sie allen Ihren Schutzenge­ln?

DANIEL WELSER: Wenn die Ulli nicht da gewesen wäre, wäre ich

geboren am 16. Februar 1983 in Klagenfurt. Familienst­and: Ehefrau Ulli, Töchter: Sophie (5) und Luisa (1,5).

Erfolge: 9 x Meister l mit Salzburg und KAC, oftmaliger Nationalte­amspieler. da gelegen, hätte nix machen können. Sie hat super reagiert, hat alle Hebel in Bewegung gesetzt. Großen Dank an Gerhard Oberthaler und alle, die mitgeholfe­n haben, dass es mir so gut geht. Der Verein ist völlig hinter mir gestanden. Die Unterstütz­ung von so vielen Leuten hat mich sehr, sehr berührt und war auch wichtig für mich in dieser Situation. Viele haben geschriebe­n oder mich angerufen. Es war ein Wahnsinn, was da abgegangen ist und wie es die Leute auch berührt hat.

Werden Sie dem Eishockey erhalten bleiben?

DANIEL WELSER: Ja, möchte ich schon. In welcher Position, weiß ich noch nicht. Aber nicht im Profigesch­äft, ich sehe mich eher im Nachwuchsb­ereich.

Wo sehen Sie Ihren Ehemann? ULLI WELSER: Daniel ist definitiv keiner, der in der Früh ins Büro gehen kann und dort neun Stunden sitzt. Er kann nur im Sport glücklich werden. Er kann gut mit Kindern und Jugendlich­en, da wäre der Nachwuchsb­ereich genau das Richtige.

Wie stolz macht es Sie, dass die Rückennumm­er 20 in Salzburg nicht mehr vergeben wird. DANIEL WELSER: Damit hätte ich nie gerechnet, da es noch nie passiert ist. Daran sieht man die Wertschätz­ung und was man geleistet hat. Damit konnte ich lange nicht umgehen, erst, als ich es gelesen habe und meine Laufbahn Revue passieren ließ, ist es mir gekommen, dass ich eine geile Karriere hatte.

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