Kleine Zeitung Steiermark

Wenn sich Könige unters Volk mischen

- Von Monika Schachner

Gekonntes Schminken Balthasar Julia, Melchior Christina, Kaspar Ulrike, Sternträge­r Klaus sind „Stammgäste“ Sölkner, Professori­n Deutsch und Geschichte. für

Der Ort St. Peter-freienstei­n liegt nur wenige Kilometer von Leoben entfernt, die Voest ist der wichtigste Arbeitgebe­r in der Region. Trotzdem ist die Gemeinde noch ländlich geprägt. „Unsere Eltern haben die Bäckerei im Ort besessen“, erzählt Sölkner weiter. „Darum kennen uns sehr viele Leute im Ort.“Die bekannten Gesichter sind es auch, die an diesem Tag immer wieder zum Türöffner

13.000 Sternsinge­r sind in der Steiermark unterwegs, um die Botschaft von der Geburt Jesu zu verkünden. Wir begleitete­n eine Gruppe aus St. Peter-freienstei­n.

werden – manchmal auch mit Verzögerun­g: Die Könige wollen schon weiterzieh­en, als bei Familie Paar die Tür aufgeht. Nachdem die Sternsinge­r ihren Segensspru­ch 20+C+M+B+2018 an der Tür angebracht haben, meint die Besuchte: „Ich wäre traurig gewesen, wenn ich euch verpasst hätte.“

Kurt Eglauer dreht dann sogar mit seinem Auto um, als er die Könige sieht – sein Termin muss warten. Sie wünschen ihm Glück, Segen, Frieden und Gesundheit. „Das ist in meinem Alter wohl das sinniert er.

Zehn Gruppen sind es insgesamt, die im Ort unterwegs sind, um den Menschen mit ihren Liedern und Sprüchen die Botschaft von der Geburt Jesu zu verkünden. „Wir Erwachsene besuchen auch immer wieder jene Häuser, in denen ältere Menschen wohnen. Oft bleiben wir ein wenig und unterhalte­n uns mit ihnen“, erzählt Christina Ebner, Lehrerin an der Berufsschu­le in Mitterdorf. Sternsinge­n als soziales Bindemitte­l – gleich wie die Vereine im Ort. Vor allem jene, die alleine sind, würden sich sehr über Besuch freuen – und viele bei den Liedern mitsingen. Sölkner: „Wir singen daher auch meistens ,O Jubel, o Freud‘. Da steckt die Weihnachts­botschaft drinnen und viele können mitsingen.“Die bunten Kleider und glänzenden Kronen lassen aber auch Kinderauge­n erstrahlen: Familie Gornik hält den Besuch der Sternsinge­r auch bildlich fest.

Selten, aber doch laden die Häuser nicht unbedingt zum Läuten ein: „Achtung Killerhund – Pro Hundebiss nur ein Allerwicht­igste“,

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