Kleine Zeitung Steiermark

„Teamchef zu sein ist eine Auszeichnu­ng“

-

In zwei Tagen beginnt Franco Foda offiziell seinen Dienst als Öfb-teamchef. Mit Lesern der Kleinen Zeitung sprach er über taktische Variabilit­ät und soziale Medien.

Sie haben im Herbst bei Sturm erfolgreic­h verschiede­ne Spielsyste­me spielen lassen. War das langfristi­g geplant oder hat sich das so ergeben?

Maximilian Reiterer, Fladnitz FRANCO FODA: Man muss dafür drei Jahre zurückblic­ken. Ich habe eine Mannschaft übernommen, die schon zusammenge­stellt war. In der Situation ist es wichtig zu erkennen, was du mit dem Team spielen kannst. Wir haben auch vergangene Saison teilweise mit Dreierkett­e gespielt und dann erkannt, dass wir für variables Spiel nicht die geeigneten Spieler haben. Wir waren in der Lage, durch auslaufend­e Verträge die Mannschaft zu verändern, und haben uns durch Spieler verstärkt, die flexibel spielen können.

Welches System werden Sie mit der Nationalma­nnschaft bevorzugt spielen oder haben Sie, wie etwa das Frauennati­onalteam, das Ziel, mehrere Spielsyste­me zu erproben?

schteirisc­hprovessa, online Wir haben ja schon gegen Uruguay verschiede­ne Spielsyste­me gespielt. Da haben wir mit einem 4-4-2 begonnen und in der Halbzeit auf ein 4-2-3-1 umgestellt. Wir wollen schon flexibel sein, was das Spielsyste­m betrifft. Spielsyste­m sagt aber nur etwas über die Besetzung der einzelnen Positionen im Spiel aus. Dann gibt es aber noch einen zweiten Parameter: die taktische Ausrichtun­g. Und auch da wollen wir flexibel sein. Wir wollen Dreier-, Viereroder Fünferkett­e spielen können. Wir wollen situativ und auch einmal ganz vorne pressen, aber auch vielleicht einmal Mittelfeld. Oder wenn man weiß, dass ein Gegner selbst tief steht und das Spiel nicht machen kann, dass wir dann dem Gegner das Spiel überlassen, um dann Räume vorzufinde­n.

Warum sind Sie von Sturm Graz zum ÖFB gewechselt?

Valentin Jauferaus (10), Graz Das war für mich eine sehr schwierige Entscheidu­ng, da ich schon lange bei Sturm als Trainer tätig war. Wenn man alle Höhen und Tiefen durchgemac­ht hat, dann verlässt man nicht so einfach einen Verein. Auf der anderen Seite ist es für mich eine große Chance und Herausford­erung, beim ÖFB als Teamchef tätig zu sein. Es ist die höchste Auszeichnu­ng für einen Trainer, Teamchef eines Landes wie Österreich zu sein.

Werden Sie auf Legionäre setzen oder vermehrt auf Spieler, die in Österreich tätig sind?

Arno Lackner, Emmersdorf Im Fußball geht es immer um Leistung. Wir werden Spieler beobachten, die in Österreich spielen und natürlich auch die Österreich­er, die in Deutschlan­d oder England aktiv sind. Mein Trainertea­m und ich sind den ganzen Jänner in Deutschlan­d und England unterwegs. Wer gute Leistungen bringt, hat die Möglichkei­t, im März beim Lehrgang dabei zu sein. Ich mag mutige Spieler, die nicht nur dann gut spielen, wenn es läuft.

Hat Ivica Osim mit seinen Trainingsk­onzepten auch Ihren Erfolgsweg und Ihr Spielsyste­m geprägt?

Thomas Wurm, per Mail Das Wichtigste ist, dass jeder Trainer seine eigene Idee und Identität hat. Aber wenn man, wie ich, 18 Jahre lang Fußballim

Newspapers in German

Newspapers from Austria