NACHRICHTEN
Neben einem Laptop und einem funktionierenden WLAN ist die Akkreditierung das wichtigste Utensil eines Journalisten auf Dienstreisen. Das in Plastik eingeschweißte Blatt Papier öffnet einem bei Veranstaltungen Tür und Tor. Zumindest einige. In einer ruhigen Minute habe ich hier im beschaulichen Oberstdorf meine Tournee-akkreditierung einmal genauer unter die Lupe genommen. Darauf steht, dass mir in sechs der insgesamt 17 Zonen der Zutritt gewährt wird. Und zwar in Bereich Nummer 9 („Schreibende Presse“),
11 („Media Spezial“– was auch immer das sein soll), 12 („Pressezentrum“), 13 („Subpressezentrum“),
17 („Aufstiegshilfe, Lift“) und 18.
Ist es Ihnen aufgefallen? Zwar gibt es insgesamt nur 17 Bereiche, doch darf ich laut meiner Akkreditierung auch in den 18., der aber nicht existiert. Sie können sich nicht vorstellen, was diese gewonnene Erkenntnis unter uns Journalisten, die wir mitunter ein so richtig kindischer Haufen sein können, ausgelöst hat. So dauerte es nur 3,8 Sekunden, ehe die ersten Vorschläge, wofür denn nun dieser 18. Bereich stehen könnte, geboren waren. Ein Kollege (nicht ich!), der dem Alkohol nicht zwingend abgeneigt ist, erkannte in der 18 den Gratiskonsum in allen Bars der Marktgemeinde. Ein anderer (auf keinen Fall ich!) sah in der 18 den kostenfreien Aufenthalt in gewissen Häusern, deren Fassaden oft durch so ein rotes Licht gekennzeichnet sind (kein Chinarestaurant!). ein Vorschlag war hingegen, dass sich hinter der 18 auch die Berechtigung der Nützung der Skisprunganlage verbergen könnte. Obwohl – laut gebrüllt. Denn alleine die Vorstellung, über einen dieser Monsterbakken hüpfen zu müssen, löst in mir Panikattacken aus. Also auch nichts. Aber vielleicht haben ja Sie eine weniger dämliche, dafür aber zündende
Idee? Aber kommen Sie mir nicht mit einem „Tippfehler der Organisatoren“!
Herzlichst,
M