Mit „Atomwaffen-knopf“gedroht
Nordkoreas Diktator Kim poltert, Un-general Guterres ruft „Alarmstufe Rot“aus.
Es dürfte ohnehin nur wenige gegeben haben, die mit versöhnlichen Worten gerechnet hatten, und am Ende wartete Kim Jong-un tatsächlich mit einer drastischen Neujahrsbotschaft auf: „Der Atomknopf ist immer auf meinem Tisch“, erklärte Nordkoreas Machthaber. Als Erpressung sei dies nicht zu verstehen, es sei „die Realität“. Die Drohung schickte er unverblümt in Richtung der USA.
Sein eigenes Land sieht er in der Pflicht, Atombomben und Raketen in Massenproduktion herzustellen. Die Vereinigten Staaten sollen Pjöngjang als Atommacht anerkennen, forderte er. Die USA sollten wissen, dass ihr ganzes Territorium in Distanz nordkoreanischer Atomwaffen sei. Einigermaßen positive Signale schickte er lediglich in Richtung Südko- rea: „Beide Koreas können sich sofort treffen“, machte er dem direkten Nachbarn ein Gesprächsangebot. Was die Olympischen Winterspiele in der grenznahen südkoreanischen Provinz Gangwon im Februar betrifft, wünschte er dem Nachbarn erfolgreiche Wettkämpfe.
Un-generalsekretär António Guterres rief indes in seiner Neujahrsansprache die „Alarmstufe Rot“für den Planeten Erde aus. Angesichts der akuten und schwelenden Gefahrenherde und Konflikte zeichnete er ein äußerst düsteres Bild des Status quo. Als er vor einem Jahr sein Amt angetreten habe, habe er dazu aufgerufen, 2017 zu einem Jahr des Friedens zu machen, erinnerte Guterres in seiner Neujahrsansprache am Sonntag. Leider sei „das Gegenteil eingetreten“, neue Krisenherde seien dazugekommen. Noch nie zuvor seit dem Ende des Kalten Krieges seien die durch Atomwaffen ausgelösten Sorgen so groß gewesen, sagte Guterres in Richtung Nordkorea. Der einzige Weg sei die Einheit – von ihr hänge „unsere Zukunft ab“.
Papst Franziskus plädierte im Petersdom in Rom für den Schutz des Lebens. Für seine Weltfriedensbotschaft wählte er den Titel „Migranten und Flüchtlinge: Menschen auf der Suche nach Frieden“. Die Regierenden fordert Franziskus auf, die Aufnahmepolitik „auf ein Höchstmaß“auszuweiten, „soweit es das wahre Wohl ihrer Gemeinschaft zulässt“. In seiner Botschaft zum Weltfriedenstag hieß es, dass das neue Jahrhundert bis jetzt noch „keine wirkliche Wende“gebracht habe. Kim Jong-un brüstet sich mit seinen atomaren Möglichkeiten