Heißes Wien: 4247 Notrufe in einer Nacht
Zu Silvester brannten Wohnungen nach Raketenbeschuss, dazu kamen Körperverletzungen und Belästigungen.
Es war eine traurige Bilanz, die die Wiener Polizei gestern am Neujahrstag ziehen musste: Obwohl es rund um den Silvesterpfad mit seinen 700.000 Besuchern keine gröberen Vorkommnisse gegeben hatte, verzeichneten Polizei, Feuerwehr und Rettung doch eine heiße Silvesternacht.
„Gezählte 4247 Notrufe gingen zwischen Sonntag, neun Uhr, und Montag, neun Uhr, in der Polizeizentrale ein“, berichtet Polizeisprecher Harald Sörös. In der Folge kam es zu 126 Einsätzen wegen Lärmerre- gung, 387 Einsät- zen wegen verbo- tener pyrotechnischer Gegenstände und gleich 57 Einsätzen wegen Bränden. „Durch das illegale Verschießen von Silvesterraketen entstanden wienweit schwere Sachbeschädigungen an Telefonzellen, Zigarettenautomaten, Autos, mobilen Wcanlagen und auch Wohnungen und Balkonen“, so Sörös.
Einige der genannten Gegenstände wurden absichtlich gesprengt, ein „Anschlag“mittels einer Kugelbombe auf die Polizeiinspektion Zohmanngasse scheiterte zum Glück. Doch in Liesing, Meidling, Favoriten und Margareten gingen Wohnungen nach Raketenbeschuss in Flammen auf – in der Steinergasse in Liesing wurden in einem Wohnhaus gleich acht Wohnungen durch Feuer schwer beschädigt. „Ein Wunder, dass niemand verletzt wurde“, betont die Feuerwehr. Die Rettung, die 473 Einsätze verzeichnete, musste einen Schwerverletzten versorgen – dem 41-Jährigen hatte eine Silvesterrakete mehrere Finger abgerissen. Drei Buben wurden in Rum in Tirol schwer verletzt, als sie gestern auf einem Parkplatz eine dort liegende Rakete fanden und zündeten.
Sexuelle Belästigungen beim Wiener Silvesterrummel wurden bisher fünf angezeigt, bis auf einen Fall sind die Täter bekannt. Doch in Innsbruck fahndet die Polizei noch nach mehreren Männern, die beim Bergsilvester Frauen belästigt und begrapscht hatten. Es seien jedoch lauter Einzelfälle, erklärte dazu gestern die Tiroler Polizei.
In der Salzburger Altstadt versuchte gestern Früh ein Serbe (20), eine Frau auf offener Straße zu vergewaltigen. Passanten kamen der Nigerianerin (29), die sich heftig wehrte, rechtzeitig zu Hilfe. Der Täter landete in U-haft. Drei junge Afghanen, die ebenfalls in Salzburg zwei deutsche Urlauberinnen in einem Lokal sexuell belästigten, wurden angezeigt. Raketen steckten in Wien Wohnungen in Brand Großeinsatz der Wiener Polizei in der Silvesternacht: Binnen 24 Stunden