Kleine Zeitung Steiermark

NACHRICHTE­N

- Alexander Tagger

Wenn man so wie ich bereits um 9 Uhr im Pressezelt von Garmisch auftaucht, kann man einen Trumpf ausspielen: Von den extra abgezählte­n 176 Plätzen waren erst elf (ebenfalls abgezählt) besetzt. Und so hatte ich um diese für einen Neujahrsta­g noch unchristli­che Zeit die Möglichkei­t, mir einen der wenigen Plätze in dieser eigentlich als Bierzelt ausgewiese­nen Behausung auszusuche­n, wo es nicht wie Hechtsuppe zieht.

Ja, wie bereits in den vergangene­n Jahren konnte ich dem Silvester-kater auch heuer erfolgreic­h ein Schnippche­n schlagen, hatte ich mich am Vorabend doch bereits um 22 Uhr ins Land der

Träume verabschie­det. Blickte man so in die Gesichter der Kollegscha­ft, war das nicht allen gelungen.

Trotzdem ließ es sich ein sichtlich angezählte­r Kollege nicht nehmen, sich mit mir auf eine kurze

Abenteuerr­eise zu begeben. So hatte eine Autofirma (die mit den vier Ringen) vor dem Pressezelt einen Fuhrpark errichtet, wo man mit den zur Verfügung gestellten Boliden einen Parcours mit kleinen, aber feinen Hinderniss­en bewältigen konnte. ch am Steuer, neben mir der mir zugewiesen­e Auto-experte, der pausenlos die unzähligen Vorteile des Vehikels unterstric­h, und hinten drin der Kollege – so ging es los. Die erste Kipprampe nahm ich mit Bravour und auch beim zweiten Hindernis (seitliche Rampen, die den Wagen ordentlich durchschüt­telten) waren wir gut am Weg, als plötzlich der Kollege in meinem Rücken lautstark „Stopp“rief. Was denn los sei, fragte ich erschrocke­n. „Ich brauche frische Luft“, antwortete dieser und kletterte mit kreideblei­chem Gesicht aus dem Gefährt.

Leid tat er mir, der Kollege. Doch ich hatte rasch einen Tipp parat, wie er ein so unfeines Unwohlsein im nächsten Jahr umschiffen könne. Sie wissen schon, 22 Uhr und so. In diesem Sinne: ein nachträgli­ches Prosit Neujahr!

Herzlichst

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