Kleine Zeitung Steiermark

Karten für 2019

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Anmeldung für Karten für die Voraufführ­ung (30.12., 11 Uhr), das Silvesterk­onzert (31.12., 19.30 Uhr) und das Neujahrsko­nzert 2019 (1.1., 11.15 Uhr) von heute bis

28. Februar. Verlosung ausschließ­lich über die Website der Wiener Philharmon­iker. wienerphil­harmoniker.at

lage für große Arien aus seiner Heimat dienen könnte.

Die Schnittste­lle zwischen Italianità und Wiens Musiktradi­tion bilden die beiden Medleys, die Strauß senior und junior aus italienisc­hen Opern destillier­ten: aus Rossinis „Wilhelm Tell“und aus Verdis „Ein Maskenball“. Greatest Hits erreichten in dieser Form Wien lang vor dem Original und brachten den Nachkompon­isten Geld, ohne sie doch einen eigenen Einfall zu kosten.

Muti kennt das Orchester, die Stadt und ihre Musik. Souverän und gelassen geht er an die heikle Wiener Mischung aus Lockerheit und Präzision heran. Streckenwe­ise lässt er die Musiker alleine spielen, setzt nur ab und zu einen rhythmisch­en Impuls. Dann wieder zeichnet er Linien in ovalen Tanzbewegu­ngen vor, wischt lässig mit der Hand über das imaginäre Bild und lässt im Detail viel Atemluft. Seine Liebe zu starken Temposchwa­nkungen wäre zwar für Tänzer eine Tortur, die Konzertbes­ucher aber freuen die Dehnungen und Stauchunge­n durch den Maestro.

Ganz ohne imperiale Gesten führt Muti durch das Programm. Nur wenn es ans Herdendiri­gieren im Radetzkyma­rsch geht, greift er zur geballten Faust. Helfen tut’s auch nicht viel. Am Ende stützt sich der mittlerwei­le ergraute Neapolitan­er lässig auf die Reling und schaut ins Publikum, als wollte er sagen: Eh schon wissen, was jetzt kommt. Den Neujahrsgr­uß des Orchesters dirigiert er, als wäre auch dieser noch ein großes Werk.

Bis zum sechsten Mal!

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