Man braucht starke Stimmen
Leistung erbringt nicht nur jemand, der einen Job hat und brav ins Sozialsystem einzahlt. „Leistungsstark ist auch die Alleinerzieherin, die mit wenig Geld, wenig Anerkennung und wenig Perspektiven auskommen muss und die trotzdem dafür sorgt, dass ihre Kinder Bildung erhalten“, sagt der steirische Caritas-chef Herbert Beiglböck. Starke Worte.
Auch brauche jemand, der etwa wegen einer Krankheit nicht voll leistungsfähig sei, in irgendeiner Form staatliche Hilfe, um wieder in einem Job Fuß zu fassen. Genauso richtig.
Warum der Caritas-chef ausgerechnet jetzt an die Öffentlichkeit geht? Weil morgen und übermorgen die Regierung in der Südsteiermark tagt. Und weil das Wort Leistung in ihrem Programm ganz großgeschrieben ist.
Die Regierer werden den Zuruf entspannt hinnehmen. Schließlich haben sie im Programm auch stehen: Wer Leistung nicht oder nicht mehr erbringen kann, hat Anspruch auf Hilfe der Solidargemeinschaft.
Damit sind alle Bedenken ausgeräumt. Oder? ben nicht. Wie die Sozialpolitik in der Praxis aussieht, erfahren wir erst. Es wird jedenfalls der Caritas, anderer Hilfsorganisationen und vieler starker Stimmen im Land bedürfen, damit die Leistungsfähigkeit dieser Regierung nicht bei den Schwächsten nachlässt.
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