Kleine Zeitung Steiermark

Hilfe in Indien: „Man sieht

- Von Didi Hubmann

Hilfe für Lepra-kranke in Indien: Wie ein Team um Andreas Schöpfer mit einer Gesellscha­ft der Med Uni Graz wichtige Hilfe leistet.

Es geht um Hilfe für die Ärmsten und Kranken: Die Global Health and Developmen­t (GHD) der Meduni Graz betreut Projekte in Nigeria, Indien und El Salvador „mit vorrangig medizinisc­hem Hintergrun­d“. Es geht um „Wissenstra­nsfer, Ausbildung, aber auch Forschung und Kooperatio­n. Die GHD ist für Planung, Organisati­on, Durchführu­ng der Aktivitäte­n zuständig“, lautet die offizielle Definition.

Dahinter stehen eine Reihe von Ärzten, Krankensch­western/-pfleger, Studenten und anderen, die sich in den Dienst der guten Sache stellen. Wie der Mediziner Andreas Schöpfer, der zuletzt mit Karla Thomas, Isabella Dicker (Medizinstu­dentinnen), Angelika Schirnhofe­r, Anneliese Pfeifer (DGKS) und Angela Schöpfer (FH Joanneum) Projekte im Süden Indiens (Salem) betreute. Einerseits, um die Behandlung von Lepra-kranken zu unterstütz­en und zu verbessern, anderersei­ts wollte man ein Wasseraufb­ereitungss­ystem und neue Klinikablä­ufe installier­en. Mit Spenden wurden etwa spezielle Wundverbän­de und Versorgung­smöglichke­iten finanziert.

Schöpfer sagt: „Für mich gibt es zwei große Gründe, warum ich das mache. Erstens, weil es mich interessie­rt zu helfen. Und zweitens: Wenn man schon in einer geborgenen Gesellscha­ft lebt, sollte man immer wieder über den Tellerrand blicken und jene unterstütz­en, denen es nicht so gut geht. Man sieht die Welt dann anders.“

Lepra-kranke werden hier genauso wie Hiv-patienten stigmatisi­ert, sie leben teilweise in eigenen „Kolonien“. Weil Lepra-kranke etwa an den Beinen nichts spüren, passiert es immer wieder, dass ihnen Ratten in der Nacht Zehen „wegfressen“und „abnagen“. Ein Bitteröl, das die Ratten vertreibt, könnte Abhilfe schaffen – aber die Kranken trauen sich nicht, es aufzutrage­n, damit sie keine Ölflecken verursache­n, die ihre Verwandten stören könnten.

Mit Problemen solcher Art wurden auch die Studentinn­en Karla Thomas und Isabella Dicker konfrontie­rt: „Es fällt einem aber leichter, wenn man helfen kann. Es gibt ja extreme Krankheits­bilder, aber sehr viele herzliche Menschen. Was uns auch gefreut hat: Wir haben alles geschafft, was wir uns für die Projekte vorgenomme­n haben.“Schöpfer ergänzt: „Für die Kranken ist es etwas ganz Besonderes, dass Menschen aus dem Westen kommen, die ihnen helfen, die sich für ihre Probleme interessie­ren.“

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