Graz plant Lichtspektakel zum nächsten Jahreswechsel
Trotz Verbot waren zum Jahreswechsel auch in der Grazer Innenstadt Raketen zu sehen
Diskussion um Böller-regeln geht weiter. Der Bürgermeister hält am Verbot fest, aber Stadt und Tourismus schreiben Lichtershow aus.
Nicht nur vor, sondern auch nach Silvester polarisiert das Böllerverbot in Graz. Das Abschießen von Raketen ist bekanntlich im Pyrotechnikgesetz verboten – ein Bundesgesetz, das in Graz zuletzt für heftige Diskussionen sorgt. Der Grund: Im Gesetzestext ist ausdrücklich geregelt, dass der Bürgermeister das Verbot für seine Gemeinde aushebeln und Feuerwerke in bestimmten Zonen erlauben darf. Zum Start ins Jahr 2018 gab es in Graz erstmals keine solche Erlaubnis.
Selbst das in den letzten Jahren einzige genehmigte Feuerwerk am Edegger-steg wurde diesmal abgeblasen. Laut Citymanagement deshalb, weil zum Jahreswechsel 2016/17 ein Feuerwerkskörper am Boden detoniert ist. Die daraus resultierenden neuen Sicherheitsvorkehrungen wären diesmal zu groß gewesen. Doch auch trotz Verbot erstrahlten die bunten Lichter beinahe über allen Parks der Murstadt – allen voran im Augarten. Darüber hinaus wurden illegale Feuerwerke von Privatpersonen auch auf den Murbrücken in der Innenstadt und am Schloßberg gesichtet. Das hat die Diskussion in den sozialen Netzwerken weiter angeheizt.
Haupttenor bei der Internetgemeinde: Feuerwerke hätten Tradition. Und an dieser Tradition will die Stadt auch festhalten, wie Bürgermeister Siegfried Nagl (ÖVP) betont. Auch der Tourismus sieht offenbar Handlungsbedarf, um mehr Menschen ins Grazer Zentrum zu ziehen. Daher werden Stadt und Graz-tourismus zum Jahreswechsel 2018/19 wieder gemeinsame Sache machen. Sie kündigen auf Anfrage der Kleinen Zeitung ein Lichtspektakel über dem Himmel der Innen- stadt an. Als wahrscheinlich gilt eine Lasershow, die man demnächst ausschreiben wird, damit die Pläne bis Jahresende finalisiert werden können.
Am Böllerverbot will die Stadt aber jedenfalls festhalten. Die hohen Feinstaubwerte in den ersten Jännertagen sprechen dafür, betont man im Büro des Bürgermeisters. Gleichzeitig besteht dort die Hoffnung, dass weniger Menschen eigene Raketen nutzen, wenn die Stadt wieder eine bunte Show biete.
Passend zur Diskussion waren in der Nacht auf Montag zahlreiche Polizisten in Graz im Einsatz. Sie kontrollierten das Böllerverbot diesmal verstärkt. Aktuell werden die Daten der einzelnen Polizeiinspektionen ausgewertet. Dann soll feststehen, wie viele Personen tatsächlich abgestraft worden sind. Verstöße gegen das Pyrotechnikgesetz werden mit Bußgeldern bis zu 10.000 Euro geahndet.