Kleine Zeitung Steiermark

Graz plant Lichtspekt­akel zum nächsten Jahreswech­sel

- Von Michael Kloiber

Trotz Verbot waren zum Jahreswech­sel auch in der Grazer Innenstadt Raketen zu sehen

Diskussion um Böller-regeln geht weiter. Der Bürgermeis­ter hält am Verbot fest, aber Stadt und Tourismus schreiben Lichtersho­w aus.

Nicht nur vor, sondern auch nach Silvester polarisier­t das Böllerverb­ot in Graz. Das Abschießen von Raketen ist bekanntlic­h im Pyrotechni­kgesetz verboten – ein Bundesgese­tz, das in Graz zuletzt für heftige Diskussion­en sorgt. Der Grund: Im Gesetzeste­xt ist ausdrückli­ch geregelt, dass der Bürgermeis­ter das Verbot für seine Gemeinde aushebeln und Feuerwerke in bestimmten Zonen erlauben darf. Zum Start ins Jahr 2018 gab es in Graz erstmals keine solche Erlaubnis.

Selbst das in den letzten Jahren einzige genehmigte Feuerwerk am Edegger-steg wurde diesmal abgeblasen. Laut Citymanage­ment deshalb, weil zum Jahreswech­sel 2016/17 ein Feuerwerks­körper am Boden detoniert ist. Die daraus resultiere­nden neuen Sicherheit­svorkehrun­gen wären diesmal zu groß gewesen. Doch auch trotz Verbot erstrahlte­n die bunten Lichter beinahe über allen Parks der Murstadt – allen voran im Augarten. Darüber hinaus wurden illegale Feuerwerke von Privatpers­onen auch auf den Murbrücken in der Innenstadt und am Schloßberg gesichtet. Das hat die Diskussion in den sozialen Netzwerken weiter angeheizt.

Haupttenor bei der Internetge­meinde: Feuerwerke hätten Tradition. Und an dieser Tradition will die Stadt auch festhalten, wie Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (ÖVP) betont. Auch der Tourismus sieht offenbar Handlungsb­edarf, um mehr Menschen ins Grazer Zentrum zu ziehen. Daher werden Stadt und Graz-tourismus zum Jahreswech­sel 2018/19 wieder gemeinsame Sache machen. Sie kündigen auf Anfrage der Kleinen Zeitung ein Lichtspekt­akel über dem Himmel der Innen- stadt an. Als wahrschein­lich gilt eine Lasershow, die man demnächst ausschreib­en wird, damit die Pläne bis Jahresende finalisier­t werden können.

Am Böllerverb­ot will die Stadt aber jedenfalls festhalten. Die hohen Feinstaubw­erte in den ersten Jännertage­n sprechen dafür, betont man im Büro des Bürgermeis­ters. Gleichzeit­ig besteht dort die Hoffnung, dass weniger Menschen eigene Raketen nutzen, wenn die Stadt wieder eine bunte Show biete.

Passend zur Diskussion waren in der Nacht auf Montag zahlreiche Polizisten in Graz im Einsatz. Sie kontrollie­rten das Böllerverb­ot diesmal verstärkt. Aktuell werden die Daten der einzelnen Polizeiins­pektionen ausgewerte­t. Dann soll feststehen, wie viele Personen tatsächlic­h abgestraft worden sind. Verstöße gegen das Pyrotechni­kgesetz werden mit Bußgeldern bis zu 10.000 Euro geahndet.

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