Kleine Zeitung Steiermark

Niki-flugzeuge heben nicht vor März ab

Und: Deutsche Politiker kritisiere­n die EU, weil Lufthansa „vergrault“wurde. Kreditausf­all droht.

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Der Verkauf der Fluglinie Niki an den Luftfahrtk­onzern IAG lässt in Deutschlan­d politisch die Wogen hochgehen. Vor allem am Kaufpreis von rund 20 Millionen Euro stören sich Vertreter von CDU und CSU. Den Eu-wettbewerb­shütern wird vorgeworfe­n, die „Lufthansa vergrault“zu haben. Die Aua-mutter wollte die Niki ursprüngli­ch um rund 190 Millionen Euro kaufen. Bekannterm­aßen fürchtete die Eu-kommission eine Monopolste­llung der Airline und kündigte strenge Auflagen an, woraufhin sich die Lufthansa zurückzog.

Der Verkaufser­lös der Niki hätte vom Mutterkonz­ern Air Berlin allerdings für die Rückzahlun­g des 150-Millionene­uro-kredits der deutschen Regierung genutzt werden sollen. Daraus wird nun wohl nichts. Die Opposition sieht die Schuld beim Ex-csu-verkehrsmi­nister Alexander Dobrindt. Er hätte die Lufthansa protegiert und damit den Kredit „verzockt“.

Auch Fluggäste, die noch Tickets von der Niki haben, werden nicht von dem Deal profitiere­n. Die IAG hat nicht die Niki Luftfahrt Gmbh als Gesellscha­ft übernommen, sondern nur deren Vermögensw­erte wie Slots, Crews und Flugzeuge. Die von der Niki ausgestell­ten Tickets bleiben ungültig. Passagiere, die nach der Insolvenz der Niki-mutter Air Berlin Tickets gebucht haben, sollten ihr Geld allerdings zurückbeko­mmen, da es auf einem Treuhandko­nto liegt.

Der Flugbetrie­b der Niki bleibt weiterhin eingestell­t. Der Übernahmep­rozess dauert vermutlich bis Februar. Erste Flüge unter dem neuen Eigentümer wird es erst im März geben.

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Deutsche Politiker kritisiere­n Verkauf der Niki AFP

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