Kleine Zeitung Steiermark

Reisemarkt gerät in Bewegung

- Von Hannes Gaisch-faustmann und Markus Zottler Die Reisebranc­he

Teurere Flugticket­s? Neue alte Ferienziel­e? Ein Fachkräfte­mangel? Von touristisc­hen Umbrüchen.

Dass Europas Luftfahrtb­ranche im Umbruch ist, ist seit einiger Zeit unübersehb­ar. Kunden werden die Auswirkung­en der Pleiten und daraus resultiere­nden Fusionen aber ab heuer wohl noch deutlicher spüren.

Zunächst jedoch wird 2018 wohl noch für Klarheit gesorgt. Offene Fragen gibt es etwa bei der angestrebt­en Übernahme der insolvente­n Fluggesell­schaft Alitalia durch die Lufthansa. Der deutsche Übernahmef­avorit soll sich nun einen Preis von 300 Millionen Euro für den Alitalia-flugbetrie­b vorstellen können, nachdem in den vergangene­n Monaten von maximal 250 Millionen Euro die Rede war. „Nach dem Aus bei Niki sind Kapazitäte­n im Konzern frei, Alitalia ist für Lufthansa ein strategisc­h wichtiges Ziel“, zitierte etwa das „Handelsbla­tt“eine Führungskr­aft.

Einig sind sich viele Experten, dass die Konsolidie­rung der Luftfahrt durch den Wegfall von Air Berlin und Niki 2018 eine neue Ära einläuten wird. Die Lufthansa-gruppe werde nämlich immer dominanter und könne auf manchen Strecken als Monopolanb­ieter de facto freie Hand bei der Preisgesta­ltung haben.

Wie sich das auf Reisende auswirken könnte? Josef Peterleith­ner, Präsident des Reiseverba­nds ÖRV, nannte jüngst mahnende Beispiele. Und sprach über Rückflüge von Wien nach Innsbruck oder Frankfurt, die bei Buchung zwei Wochen vor Abflug 548 beziehungs­weise 722 Euro kosteten. Und dadurch gar „mehr als eine Woche Badeurlaub in einem All-inclusive-viersternh­otel in Ägypten, der Türkei oder Tunesien samt Flug“. Der ÖRV beob- Lufthansa könnte Alitalia kaufen. Türkei und Ägypten werden wieder mehr gebucht. Der Tourismus sucht Fachkräfte

achtet dort, wo Tickets empfindlic­h teurer wurden, zweistelli­ge Wachstumsr­aten für die Bahn. Auf sie werde derzeit vor allem bei Geschäfts- und Städtereis­en umgestiege­n.

wird 2018 wieder mehr zu tun haben, das steht fest. „Die Buchungssa­ison für den Sommer ist sehr erfolgreic­h gestartet“, sagt Peterleith­ner. Die Türkei, Ägypten und Tunesien – in den letzten Saisonen wegen Unruhen und Terroransc­hlägen gemieden – legen in der Gunst der Österreich­er wieder zu. Laut ÖRV gebe es hier Zuwächse von weit über 100 Prozent gegenüber 2017. Die Nachfrage nach Kreuzfahrt­en zieht weiter an, nun kämen immer mehr Familien an Bord.

Der Veranstalt­er Gruber-reisen prognostiz­iert ebenfalls ein Hoch. Laut eigener Umfrage planen 93 Prozent, einen Urlaub zu buchen. Die Klassiker wie Kroatien (35 Prozent), Italien (29), Griechenla­nd (27), Österreich (25) und Spanien (21) stehen am höchsten im Kurs. Dennoch seien die Urlaubswel­ten auch im Umbruch, sagt Ruefa wenige Tage vor der Präsentati­on des „Reisekompa­sses 2018“.

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AP, FOTOLIA (2)
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