„Demokratie und Friedenswille sind entstanden“
Unser Themenschwerpunkt „100 Jahre Republik“regte unsere Leser zu Ergänzungen an.
„Als Europa neu vermessen wurde“, 1. 1.
Vor 100 Jahren endete der 1. Weltkrieg und die Republik Österreich wurde ausgerufen. Der Vormärz hatte großen Anteil an diesem Schritt, der mit der Revolution 1848 die Ungerechtigkeit im Lande und in den europäischen Ländern aufzeigte. Mit dem Slogan „Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit“wurde die Demokratie auf den Weg gebracht. Seither ist viel Schreckliches passiert auf diesem Kontinent.
Aber die Demokratie und der Friedenswille haben sich in den Ländern verankert. Wir haben eine gemeinsame Wirtschaft in Europa, aber noch keine gemeinsame Demokratie. Vielleicht benötigt es auch eine Art Vormärz für ein starkes Europa. Momentan sind nur die Interessen der einzelnen Länder im Vordergrund.
Österreich wäre nicht regierbar, wenn es kein Parlament geben würde und die neun Bundesländer über das gemeinsame Österreich bestimmen müssten. So ähnlich ist es momentan in Europa. Es ist nur die Frage, ob der Wille da ist für ein starkes Europa. Mit kleinen Schritten könnte es beginnen, zum Beispiel eine gemeinsame Arbeitslosenversicherung. Damit wäre eine Abwanderung in die reichen Staaten nicht mehr so groß. St. Radegund tums Teschen (Teil des ehemaligen österreichisch Schlesien), Westgalizien und bis 1923 Ostgalizien Polen angegliedert. Der Rest des neuen Polen wurde aus Teilen des ehemaligen russischen Zarenreiches formiert.
Dr. Gerhard Ranner, Graz