Kleine Zeitung Steiermark

Spotify soll 1,3 Milliarden zahlen

Der digitale Musikkonsu­m steigt, Künstler kämpfen um ihre Einnahmen. Das kriegt nun auch der schwedisch­e Streaming-gigant Spotify zu spüren.

-

Die Kritik ist mittlerwei­le oft gehört: Künstler und ihre Verlage profitiere­n kaum von den stattliche­n Verdienste­n des mittlerwei­le weltgrößte­n Musikstrea­mingdienst­es Spotify.

Laut deutschen Recherchen erhalten Künstler im besten Fall gerade einmal 0,164 Cent pro übertragen­em Musikstück.

Spotify selbst gibt an, pro Abspielvor­gang zwischen 0,6 und 0,84 Us-cent auszuzahle­n. Musiker wie die Black Keys, Radiohead, Taylor Swift und Herbert Grönemeyer haben den Streamingd­ienst in den letzten Jahren dennoch boykottier­t. Zumindest temporär. Swifts Songs etwa sind seit Sommer 2017 wieder auf Spotify erhältlich.

Nun geht der Us-musikverla­g Wixen Music Publishing mit ei- Die Black Keys um Dan Auerbach zählen zu Spotify-kritikern

ner Milliarden­klage gegen den 2006 in Schweden gegründete­n Streamingd­ienst vor.

Wixen Music, dem unter anderem Rechte an Songmateri­al von Neil Young, Janis Joplin, Tom Petty, Santana und den Doors gehören, klagt von Spotify ausstehend­e Tantiemen ein. Der schwedisch­e Anbieter habe die Musik „ohne Lizenz und ohne Vergütung benutzt“. Laut BBC geht es in der Klage um die Zahlung von mindestens 1,6 Milliarden Us-dollar (1,3 Milliarden Euro) für insgesamt mehr als 10.000 Lieder.

Spotify, das mehr als 60 Millionen zahlende Nutzer hat und bereits mit einigen großen Plattenfir­men Copyright-vereinbaru­ngen eingegange­n ist, wolle sich zu der Klage nicht äußern, so die BBC. Der Streaminga­nbieter versucht bereits seit einigen Monaten eine Sammelklag­e von Musikern beizulegen und hat dafür Rücklagen von mehr als 43 Millionen Dollar (knapp 36 Millionen Euro) gebildet. Laut Spotify steht hier eine Einigung kurz vor dem Abschluss Aus Sicht unter anderem von Wixen und anderen ist dieser Betrag aber viel zu niedrig.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria