„Krähen keine
Verdrängen die vielen Krähen schrittweise andere Vogelarten aus der Steiermark? Tierschutzombudsfrau verneint Befürchtungen und hält Abschüsse für sinnlos.
Die Beobachtungen sind nicht neu, scheinen in diesem Winter aber gehäuft aufzutauchen: Futterhäuschen oder ganze Straßenzüge, die von Krähen bevölkert sind, von anderen (Sing-)vögeln fehlt jede Spur. Das sei seit Jahren ein wachsendes Problem, meldeten sich mehrere Leser bei der Kleinen Zeitung: Die Krähen würden immer mehr werden und schrittweise die anderen heimischen Vogelarten verdrängen (siehe auch Leser-bild rechts).
Der Streit über die Menge der schwarzgefiederten Gesellen wogt in der Steiermark seit Jahren. Nicht zuletzt Ackerbauern kämpfen um eine stärkere Dezimierung der Krähen, die als Saatgutdiebe große Probleme machen können. Unter großem medialen Getöse beschloss der Landtag 2011 eine begrenzte Abschusserlaubnis für Krähen und Elstern, 2014 folgte eine Verordnung, wonach jährlich 13.229 Nebelkrähen und 3660 Saatkrähen geschossen werden dürfen.
Diese Regelung gilt bis heute und ist noch bis 31. März 2019 in Kraft. Gebracht habe sie bislang allerdings wenig, resümiert die steirische Tierschutzombudsfrau Barbara Fiala-köck: „Die frei werdenden Nester werden sofort wieder von nachziehenden Krähen bezogen, am Gesamtbestand ändert sich nichts.“Anders als gerne angenommen wachse dieser nicht, sondern sei seit vielen Jahren weitgehend konstant. „Es liegt ein günstiger Erhaltungszustand bei einer begrenzten Anzahl von Revieren vor, woran auch die Bejagung nichts ändert“, sagt Fiala-köck. Ein anderer, subjektiver Eindruck könne vor allem deshalb entstehen, weil sich Krähen als klassische Kulturfolger an bestimmten Orten konzentriert tummeln.
Dass sie die anderen Singvögel verdrängen, glaubt Fiala-