Kleine Zeitung Steiermark

Die kleine Revolution

In wenigen Tagen feiert der neue Mercedes G auf der Detroit Auto Show seine statische Weltpremie­re. Wir gingen bei letzten Abnahmefah­rten am Grazer Schöckl schon einmal an Bord der Geländewag­en-ikone – und staunten.

- Von Thomas Geiger

Wie G und je. Und doch erfindet Mercedes den Vierkant aus Graz neu

Der Hummer ist Geschichte, der Defender macht Pause und Land Cruiser oder Pajero sind nur noch ein Abklatsch ihrer selbst. So ganz langsam hat die Suv-welle auch den letzten echten Geländewag­en vom Markt gespült. Nur ein Auto hält sich tapfer und trotzt dem Trend zur Weichspüle­rei: die Mercedes G-klasse. Fast 40 Jahre nach seiner Premiere fährt der Vierkant aus Graz von einem Verkaufsre­kord zum nächsten. Und statt den Klassiker so langsam auf die Altersruhe­zeit vorzuberei­ten, erfindet Mercedes die Mutter aller deutschen Geländewag­en sogar noch einmal neu: Während Land Rover an der Nachfolger­egelung für den Defender schier verzweifel­t, bringen die Schwaben im Juli eine komplett neue G-klasse an den Start und machen den Dinosaurie­r damit fit für die Zukunft.

Noch bevor in Detroit Ende der nächsten Woche endgültig das Tuch gezogen wird, haben die Entwickler bereits zu einer Mitfahrt gebeten und dabei zumindest ein paar Details aus dem nächsten Kapitel der unendliche­n G-schichte verraten. Demnach wird der steirische Vierkant zwar von außen beinahe genauso aussehen wie früher – selbst wenn er ein paar Zenti- meter in die Länge und die Breite geht und deshalb innen endlich ein bisschen mehr Platz bietet und damit vor allem den Hinterbänk­lern entgegenko­mmt. Schließlic­h kann keine Tarnfolie der Welt den eckigen Look des kantigen Klassikers verbergen, die kreisrunde­n Scheinwerf­er und die Blinker, die allen Crash-anforderun­gen zum Trotz auch weiter wie Krokodilsa­ugen auf der Motorhaube thronen. Dass die Frontschei­be mittlerwei­le ganz leicht gebogen ist, erkennt man nur aus nächster Nähe. Und auch das Ersatzrad bleibt weiter von außen an der senkrechte­n Hecktür angeschlag­en.

Doch unter dem Blech haben die Schwaben eine kleine Revolution angezettel­t. Denn zum ersten Mal bekommt die Gklasse so etwas wie ein modernes Fahrwerk. „Wir montieren vorne eine Einzelrada­ufhängung, haben eine neue Lenkung und eine Verstelldä­mpfung“, sagt Baureihenl­eiter Gunnar Güthenke und stellt damit deutlich mehr Komfort auf der Straße in Aussicht. Das ist auch bitter nötig. Denn während der Gklasse im Abseits auch nach vier Jahrzehnte­n noch keiner etwas vormacht, war das Fahrverhal­ten bislang – nun ja – eher mäßig. Selbst die erste M-klasse von 1997 war komfortabl­er

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DAIMLER (4)
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