Neuer Trainer und neuer Zuschauer
Michael Schrittwieser war nach 40 Jahren „nur“als Basketball-fan beim 86:67-Sieg der Bulls rund um Neo-trainer Mike Coffin.
Es war kein Spiel wie jedes andere in der Kapfenberger Walfersamhalle. Michael Schrittwieser macht es sich auf der Tribüne in der ersten Reihe neben seiner Frau Sigrid gemütlich, während gegenüber Mike Coffin die Bulls auf den Gegner Wels einschwört. Der Neo-coach wird beim ersten Spiel von den Fans mit Standing Ovations empfangen, seine neun erfolgreichen Jahre als Spieler in Kapfenberg sind nicht ohne Spuren geblieben. Coffin, der freundliche Kalifornier mit Austro-pass und Dauerkaugummi, wirkt wie immer ultracool, Schrittwieser gegenüber fühlt sich in der Zuschauerrolle zu Beginn noch unwohl. Kein Wunder, nach 16 Jahren als Spieler und 23 Jahren als Headcoach (822 Spiele, 12 Titel) hat er erstmals keine Funktion bei „seinem“Verein, denn seit Jahresbeginn ist er Generalsekretär beim österreichischen Basketballverband in Wien. Bei gelungenen Aktionen seiner Ex-mannschaft applaudiert er anerkennend. Auch als Sohnemann Tobias punktet. Manchmal reißen Schrittwieser die Emotionen mit und er ruft den Spielern etwas zu, nur, um sich dann schnell die Hand vor den Mund zu halten und zu lachen. Es ist ein Gute-launespiel in Walfersam. „Und wie taugt’s dir?“, fragt ihn zur Pause sein Vater Adi, der Klubgründer und erste Trainer. „Ja, eh.“ 86:67 95:82
Heute, 19.00 Heute, 19.30 12 2 1217:1110 24 10 4 1128:999 20 14 10 4 1148:1035 20 14 8 6 1113:1044 16 14 7 7 1201:1207 14 14 7 7 1219:1207 14 13 5 8 1019:1058 10 13 3 10 954:1039 6 UBSC Graz 14 0 14 965:1305 0 Nächste Runde, Sonntag (7. 1.): Oberwart – Klosterneuburg, Wels – Fürstenfeld (beide 17), UBSC Graz – Traiskirchen (18), Swans – Kapfenberg (19).
Die Vater-sohn-geschichte gibt es mehrfach. Erstmals coacht Mike Coffin seinen Sohn Marck, der Kapitän ist und den Vatertag gleich mit einem „Dreier“beginnt. „Am Anfang war es sehr emotional, dann ein normales Spiel. Ich habe nicht viel verändert, das Team hat den Game Plan super umgesetzt“, lobte Coffin nach seinem Debütsieg. Und sein Sohn? „Er hat super auf die neue Situation reagiert.“
Also doch ein Spiel wie jedes andere. Denn Meister Kapfenberg wird der Favoritenrolle gerecht und siegt gegen Wels ganz locker 86:67. Im Anschluss wird Schrittwieser von Bulls-präsident Heribert Krammer, Fans und Politik gebührend verabschiedet. Aber er darf wiederkommen.