Kleine Zeitung Steiermark

Der neue Turbo für die Daten

- Von Manfred Neuper und Markus Zottler

2018 als Entscheidu­ngsjahr: Österreich will Vorreiterl­and für die neue Mobilfunkg­eneration 5G werden.

Noch fehlt die offizielle Zahl, aber wahrschein­lich wird es die Elf sein, die das noch junge neue Jahr aus Mobilfunks­icht am besten beschreibt.

Elf Millionen Gigabyte Daten, so schätzte es die heimische Mobilfunki­ndustrie jedenfalls im Vorfeld, dürften die Österreich­er zum Jahreswech­sel durch die heimischen Netze gejagt haben. In Form von – einmal mehr, einmal weniger – launigen Videos, Bildern oder Textnachri­chten. Geht die Rechnung auf, würde das einer Steigerung von 110 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspreche­n. Jetzt passieren an Silvester für gewöhnlich viele Dinge abseits der Norm, in diesem Fall aber passt der Prozentwer­t auch zu anderen Tagen des vergangene­n Jahres. Und weil neben ganzen Industriea­nlagen Vom Nachzügler zum Vorreiter: Österreich will bei 5G endlich Tempo machen

zunehmend auch Alltagsger­äte – von der Waschmasch­ine bis zum Fahrrad – mit dem Internet verbunden und miteinande­r vernetzt sind und auch Videos immer hochauflös­ender werden, wird der Datenstrom definitiv eher zu- als abnehmen. Ein neuer Mobilfunks­tandard wird also vor allem für das „Internet of Things“(IOT) benötigt, um viele Millionen von Geräten miteinande­r zu vernetzten.

Die technische Lösung, um diesen Zuwachs, aber auch die technologi­schen Voraussetz­ungen dafür zu bewältigen, nennt sich aus Sicht der Mobilfunke­r 5G. Auch wenn es nach wie vor keine internatio­nal gültige Norm für den Begriff gibt, do- miniert 5G seit geraumer Zeit als potenziell­er Nachfolger von LTE (4G) die Telekommun­ikationsbr­anche. Wirklich klar ist heute nur, was das Netz der Zukunft können soll: Nämlich extrem schnell reagieren, um etwa die Steuerung autonom fahrender Autos zu ermögliche­n. Dazu sollen 5G-netze weniger Strom verbrauche­n und insgesamt kostengüns­tiger riesige Datenmenge­n transporti­eren.

Ein paar harte Fakten: Die Datenrate könnte bis zu 100 Mal höher sein als bei gängigen Lte-netzen und bis zu 10.000 Megabit pro Sekunde erreichen. Etwas plastische­r erklärt: Der Inhalt einer vollen DVD wäre in knapp 3,6 Sekunden fertig geladen. Die Latenzzeit, ge-

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