WISSENSCHAFTLER DES JAHRES Wie die Forschung in Österreich heute ein Gesicht bekommt
Der Club der Wissenschaftsjournalisten Österreichs gibt den diesjährigen „Wissenschaftler des Jahres“bekannt.
Es ist eine Ehrung, die seit knapp einem Vierteljahrhundert immer zu Jahresbeginn für Spannung sorgt: Wer wird diesmal „Wissenschaftler des Jahres“? Die Auszeichnung wird vom Club der Wissenschaftsjournalisten Österreichs vergeben und gibt der Forschung im Land Jahr für Jahr ein neues Gesicht.
Denn die Idee hinter der Auszeichnung ist es nicht in erster Linie, „einen möglichen Nobelpreisträger zu bestimmen. Das ist nicht unsere Aufgabe“, so Christian Müller, Leiter der Wissenschaftsabteilung der Austria Presseagentur und „Erfinder“dieser Ehrung. „Wir wollten 1994 die Wissenschaft in die Auslage stellen. Es gibt Fußballer des Jahres, Sportler des Jahres. Warum soll es also nicht auch Wissenschaftler des Jahres geben“, erinnert sich Müller.
Gesucht werde von den rund 150 heimischen Journalisten Wissenschaftler, die „sich be- sonders um die leicht verständliche Vermittlung ihrer Arbeit verdient gemacht und damit auch das Image der österreichischen Forschung in der breiten Öffentlichkeit gehoben haben“, wie es in der Definition des Preises heißt.
Viele der Forscher wurden mit der Ehrung, die immer unmittelbar nach dem Dreikönigstag vergeben wird, einer breiten Öffentlichkeit bekannt. Der oder die Geehrte kann bei der Vorstel- lung kurz über die eigene Arbeit sprechen.
Es sind klingende Namen aus buchstäblich allen Wissenschaftssparten, die seit 1994 auf diese Weise auch die breite Öffentlichkeit erobert haben: etwa die gebürtige Kärntnerin Sabine Ladstätter (2011), die in Graz studierte und heute das Österreichische Archäologische Institut leitet. Oder der Historiker (1995), auch ein gebürtiger Kärntner, der jedoch in Graz wirkt. Der Philosoph Konrad Paul Liessmann (2006) ist ebenso darunter wie Physiker Anton Zeilinger (1996), der Grazer Weltraumforscher Wolfgang Baumjohann (2014), die Klagenfurter Umweltgeschichtlerin Verena Winiwarter (2013), der Wiener Mathematiker Rudolf Taschner (2004) oder die Meteorologin Helga Kromp-kolb (2005). Im Vorjahr wurde die Wiener Gendermedizinerin Alexandra Kautzky-willer geehrt. Wissenschaftlerin des Jahres 2011: Sabine Ladstätter