Respekt und Hoffnung
Gab sich ob der Erfolge unbeeindruckt: „Es ist die Saison mit den unerwartetsten Erfolgen. Damit hätte niemand nach der Verletzung im Sommer gerechnet“, meinte er lächelnd. Und wohl wissend, wie viel Arbeit hinter den Siegen steht. Arbeit, die auch in den wenigen Tagen bis zum Slalom in Wengen wartet: „Gott sei Dank haben wir jetzt Zeit, am Set-up zu feilen“, meinte Papa Ferdl. Die Konkurrenz wird es nicht freuen, dass noch Potenzial nach oben da ist, auch wenn sie es mit Humor nimmt. So wie Michael Matt, dessen dritter zweiter Platz in Serie fast unterging: „Ich glaub, er war heute im Zielhang zu müde zum Bremsen“, sagte er lachend.
Die eine hält Anfang Jänner schon bei acht Saisonsiegen, der andere bei sieben. Das, was Mikaela Shiffrin und Marcel Hirscher derzeit auf die Skipisten zaubern, ist kaum in Worte zu fassen. Das größte Kompliment für beide ist wohl, dass manche ihre Erfolge ob der Gewöhnung schon mit aufkeimender Langeweile kommentieren. Die Konkurrenz macht es besser, erweist Respekt – wenn sie nicht nach dem x-ten gescheiterten Versuch, die Unschlagbaren zu besiegen, gefrustet ist.
Die Konkurrenz zieht aus den Niederlagen über kurz oder lang neue Motivation, um noch besser zu werden. Es scheint derzeit aber fast unmöglich, gegen die beiden Bollwerke anzukommen. Zu dominant ist Shiffrin, die wohl eher über kurz als über lang alle alpinen Rekorde ausradieren wird. Und zu viel Potenzial scheint Hirscher zu haben, der trotz Fehlern gewinnt. Beide haben ihre Rolle als Olympiafavoriten einzementiert. Shiffrin etwa hat bei Großereignissen noch nie ein Rennen NICHT gewonnen ... as abseits des Skisports freut: Auch wenn die Skispringer schwächeln, die Biathleten stottern: Dank Vanessa Herzog, Rodlern oder Snowboardern muss sich Österreich bei Olympia nicht nur auf Marcel Hirschers Erfolge verlassen. Das macht die Last des Erfolgs auch für ihn leichter.
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