Wider die Gutfrisierten
Zu „Tatort: Kopper“und „Young Sheldon“.
Da haben sie also in Ludwigshafen Kopper, dem langjährigen Sidekick von Lena Odenthal, noch einen starken Abgang beschert. In immerhin 57 Einsätzen war der sizilianischstämmige Kommissar mit der ausgeprägten Vorliebe für tröstende Grappas, nahrhafte Pasta und tolle Autos (Fiat 130!) zuletzt immer mehr zur Hintergrundfigur verschwommen, jetzt aber: organisiertes Verbrechen! Auto hin! Große Liebe! Auch schön, wenn so eine „Tatort“-karriere einmal ohne großes Schlachtfest zu Ende geht. Aber, das stimmt traurig: Mit Kopper ist schon wieder eine herzerhebend schlecht frisierte Figur aus dem Fernsehen verschwunden. Da nehmen ja bedauerlicherweise die Gutfrisierten überhand. ber halt, es gibt Hoffnung. Ab heute läuft im Orf-vorabend die Serie „Young Sheldon“, der Ableger der „Big Bang Theory“nimmt sich Sheldon Coopers Kindheit vor und setzt anno 1989 in Osttexas ein. Und, halleluja, wohin das Auge blickt: asymmetrische Zöpfe, voluminöse Locken, schlechte Dauerwellen; in Sachen Gruselfrisuren ist die Serie eine Pracht. Auch sonst macht sich „Young Sheldon“nicht schlecht, Iain Armitage spielt das neunjährige Superhirn ohne aufdringliche Herzigkeit. Und er trägt dabei einen tiefergelegten Seitenscheitel. Weltklasse!
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