3000 Christen im Vorjahr getötet
Laut neuem Weltverfolgungsindex ist Islamismus die größte Gefahr.
Die Verfolgung von Christen weltweit nimmt nicht ab – im Gegenteil. Der aktuelle „Weltverfolgungsindex“zeichnet ein düsteres Bild. Er listet jene 50 Länder auf, in denen Angehörige dieses Glauben am vehementesten verfolgt werden, und erfasst insgesamt 215 Millionen Christen. 2017 wurden doppelt so viele Christen getötet wie im Vorjahr – die Zahl stieg von 1207 auf 3066 Tötungen. Die Hilfsorganisation Open Doors dokumentierte 87.400 weitere Fälle von Gewalt. Spitzenreiter für Übergriffe und Tötungen bleibt Nordkorea, gefolgt von Afghanistan und Somalia.
Die in vielen Teilen der Welt wachsende islamistische Bewegung sei die größte Bedrohung für Christen und andere nicht-muslimische Gemeinschaften. Vor allem in den mehrheitlich muslimischen Ländern Afrikas gehe von „Aufstieg“und „Verbreitung der islamistischen Bewegung“Gefahr aus. Länder wie Saudiarabien nützen aktiv islamische Nichtregierungsorganisationen, um einen radikalen Islam zu verbreiten. Gleichzeitig breite sich „der religiöse Nationalismus“in Asien weiter aus. Besonders bedenklich sei die Lage in Indien, wo 2017 mit 600 dokumentierten Verfolgungsfällen ein Rekordjahr verzeichnet wurde. Spitzenreiter bleibt aber Nordkorea. Die 200.000 bis 400.000 Christen, die in dem totalitären Staat leben, sind besonderer Verfolgung ausgesetzt.
Weltweit wurden im Vorjahr rund 700 Kirchen zerstört, was immerhin eine leichte Verbesserung gegenüber 2016 bedeutet. Von Ostafrika gingen positive Signale mit sich langsam wandelnden politischen Verhältnissen aus, beispielsweise in Äthiopien.