Zur Person
Das Wiener Filmmuseum zeigt das Gesamtwerk Ingmar Bergmans
Wirklichkeit ist es so, dass Bergman ein experimentierender, ein vielfältiger Regisseur war, der sich auch an Komödien versucht hat.“Der weite Schaffensbogen zeigt sich beispielhaft in „The Touch“(1971), der in Wien nun erstmals in einer Langversion zu sehen ist. Gefeiert werden 2018 nicht nur Bergmans Filme, auch seine literarischen Texte und die 120 Inszenierungen umfassende Thea-
terarbeit werden heuer in den Fokus rücken. Wer Filme des Regisseurs im TV sehen möchte, ist aktuell auf Streamingdienste angewiesen: Amazon Prime zeigt „Das siebente Siegel“, „Wilde Erdbeeren“und „Persona“.
Trotz seines kommerziellen Erfolgs habe den Pastorensohn Bergman „das Hollywoodding“nie interessiert, erzählt Filmexperte Huber, der schon
wurde am 14. 7. 1918 in Uppsala als Sohn eines Pastors geboren. Er starb 2004 auf der Insel Fårö. Berühmt wurde der Filmund Theaterregisseur durch seine Kinodramen, für die er vielfach preisgekrönt wurde. Filmmuseum Wien: Die Retrospektive von Bergmans Kino-gesamtwerk dauert bis 8. Februar. www.filmmuseum.at für die erste Wiener Retrospektive 2004 mitverantwortlich war. „So wie er in Schweden arbeiten konnte, war es perfekt für ihn.“Hier hatte er nicht nur seinen künstlerischen Freiraum, hier fand er auch schauspielerische Stammakteure wie Liv Ullmann, Max von Sydow, oder seinen Stammkameramann Sven Nykvist.
Gespannt darf man auf eine Dokumentation der Filmemacherin Jane Magnusson sein: „A Year in a Life“ist den sexuellen Beziehungen Bergmans mit einer Vielzahl seiner Schauspielerinnen gewidmet. Die Premiere soll der Film ausgerechnet an jenem Ort feiern, an dem der Schwede zum Größten seiner Regiezunft gewählt wurde: in Cannes. Im Kontext von #metoo könnte Magnussons Werk im Scheinwerferlicht des Jubiläumsjahres für einigen Schatten sorgen – und womöglich Bergmans Bild in der Filmgeschichte um unschöne Aspekte erweitern.