Erneut Kirche in China zerstört
Zweites Gotteshaus innerhalb nur eines Monats abgerissen.
In China wurde diese Woche erneut eine evangelische Kirche von den Behörden abgerissen. Es ist die zweite in weniger als einem Monat. Die Angst der chinesischen Christen wächst. Vorbereitungen für verschärfte Religionsgesetze im Land laufen, wie der „Guardian“berichtet.
Das Gebiet rund um die Golden-lampstand-kirche in Linfen in der Provinz Shanxi wurde weitgehend abgeriegelt. Dann rückten Arbeiter mit Sprengsätzen an. Nach der Explosion wurde die Ruine mit Baggern und Presslufthämmern dem Erdboden gleichgemacht. „Da waren mehr Polizisten, als ich zählen konnte“, berichtet ein Pastor, der den Abriss der Golden-lampstand-kirche mitansah. Aus Angst vor Verfolgung will er nicht genannt werden. Die Kirche war erst 2008 errichtet worden. Es gab keinen Grund, sie zu zerstören, so der Pastor. Der Pastor der Golden-lampstand-kirche stand anscheinend schon länger unter behördlicher Beobachtung. Der Mann hatte zuvor sieben Jahre – offiziell wegen „Unruhestiftung“– im Gefängnis gesessen.
Offiziell herrscht in China laut Gesetz Religionsfreiheit – mit Einschränkungen. Im Gesetz heißt es, die Regierung schütze das, was sie „normale religiöse Aktivität“nenne. De facto greift der Staat immer wieder in das religiöse Leben ein. So müssen sich etwa Priester und Pfarrer an eine Reihe von Regeln, die vom Staat vorgegeben werden, halten. Kirchen müssen staatlich genehmigt werden. Nicht genehmigte Kirchengebäude werden – so wie in diesem Fall – von den Behörden zum Abriss freigegeben. Auch Verhaftungen von Pfarrern und Priestern stehen in China immer wieder an der Tagesordnung. Die evangelische Kirche in Linfen wurde gesprengt