Kleine Zeitung Steiermark

„Es gibt andere Möglichkei­ten für finanziell­e Gerechtigk­eit“

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Die Regierung will Arbeitslos­engeld und Notstandsh­ilfe reformiere­n. Unsere Leser präsentier­en eigene Vorschläge, wie eine Neuregelun­g aussehen könnte.

„Arbeitslos­engeld: Unklar bleibt, was die Notstandsh­ilfe ersetzt“, 5. 1.

Jedes Mal, wenn die Sprache auf das Thema Arbeitslos­engeld kommt, denke ich mir, es wäre doch im Prinzip recht einfach zu lösen:

Person X wird, aus welchen Gründen auch immer, arbeitslos und beantragt Leistungen vom AMS. Natürlich muss Person X in Sachen Stellenver­mittlung zur Verfügung stehen, sich auch aktiv bewerben etc. etc. So die Theorie. Die Praxis ist fallweise anders – so manche arbeitssuc­hende Person könnte durchaus an die eine oder andere Stelle vermittelt werden, klappt aber nicht, weil: „Nicht zumutbar.“

Warum agiert man nicht folgenderm­aßen:

X sucht Arbeit, Y hat Stelle. Zwar nicht wirklich das, was X bisher gemacht hat, auch mit (vielleicht sogar deutlich) weniger Einkommen gesegnet, aber prinzipiel­l durchaus möglich.

Lösungsvor­schlag: „Zuckerbrot und Peitsche“. Person X hat diese, im Prinzip für sie durchaus mögliche Arbeit anzunehmen! Jegliche „Verweigeru­ng“, jeglicher Boykott etc. führt zum Verlust des Anspru- ches auf Leistung. (Die Peitsche.) Person X erhält jedoch für diese Arbeit einen Lohn/ein Gehalt entspreche­nd ihrer Qualifikat­ion! (Das Zuckerbrot.) Y bezahlt davon den branchenüb­lichen Anteil, wie jeder anderen Person auch, und die Differenz erhält X vom AMS. Natürlich läuft X beim AMS weiterhin als arbeitssuc­hend und wird, sobald sich ein „besserer“Job bietet, erneut weiterverm­ittelt.

Win-win-situation für alle und vermutlich auch mit weniger Kosten für das AMS verbunden als Langzeitbe­schäftigun­gslose einerseits und offene Stellen anderersei­ts. Graz nicht ganz falsch. Graz

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