Kleine Zeitung Steiermark

Darüber zu sprechen“

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Wahrnehmun­gen. „Es gibt Menschen, die stehen geblieben sind“, sagt Pointner und meint damit jene, die „Beistand“geleistet haben. Einfach so, intuitiv, ohne Vorwissen. „Wir lernen nicht, was das überhaupt bedeutet. Wie verhält man sich? Was sagt man? Darf ich das eigentlich ansprechen?“s kam zu vielen schmerzhaf­ten Erfahrunge­n, auch „verletzend­e“waren darunter. Wie etwa seitens des Österreich­ischen Skiverband­es. „Sie haben kein Zeichen gesetzt.“Am Ende stand die Klarheit. „Sie war schmerzhaf­t, aber nicht verletzend“, so Pointner. Eine Rückkehr als Cheftraine­r kann er sich derzeit nicht vorstellen. „Aber man darf niemals nie sagen“, erklärt Pointner, der jetzt als Kolumnist arbeitet und weiß, worüber er schreibt. Seine Kritik an der aktuellen Situation der kriselnden heimischen Skispringe­rszene kam nicht überall gut an. Pointner versucht aufzukläre­n. „Immer wurde gesagt, es warte noch viel Arbeit, dann wurden die Symptome behandelt. Und keine

EFührungsp­erson stand Rede und Antwort, die Springer mussten das selbst erledigen.“Das habe sich besonders belastend ausgewirkt. r selbst hatte in seiner Zeit als Cheftraine­r einen völlig anderen Zugang gewählt. „Mir wurde immer der Vorwurf gemacht, vorne an der Front zu stehen. Aber damit habe ich auch die volle Verantwort­ung für alles übernommen.“Er habe eine „Vision“verfolgt, nämlich jene, eine breite Mannschaft aufzustell­en. Nicht alles sollte auf wenigen Schultern lasten.

Dann flogen sie, die Superadler, Thomas Morgenster­n, Gregor

ESchlieren­zauer & Co. Als einmal die Plätze 2, 3, 4 und 6 herausgeho­lt worden waren, habe er gelesen: „Den Superadler­n wurden die Flügel gestutzt.“In diesem Moment wusste Pointner: „Jetzt haben wir es geschafft.“Die Athleten hätten sich gegenseiti­g gestützt. „Jeder war in der Lage, ein Springen zu gewinnen.“Irgendwann aber bildeten sich Teams im Team, das Gefüge begann zu wanken. „Das Aufgabenge­biet ist immer komplexer geworden, es war eine Gratwander­ung.“Dazu kam, dass sein Sohn („Er ist aus dem Nichts heraus zum Vollpunker geworden“) wegen Depression­en stationär aufgenomme­n wurde. „Da habe ich gemerkt, dass es zu viel wird.“en Vorwurf, die Geschichte zu vermarkten, weist Pointner von sich. „Ist es besser, sich in Demut zu verstecken?“Heute begibt er sich kurz nach Bad Mitterndor­f zum Kulm, aber in erster Linie, um Freunde zu treffen. Wie den ehemaligen Topspringe­r Sven Hannawald. „Er hat auch eine schwierige Zeit durchgemac­ht.“

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