Ausstellungen
eine kleine Einlage zu haben: Gelegenheitsraucher Hans Staudacher in seinem Wiener Atelier Der Meister mit seinen beiden Musen: Gattin Uschi und Tochter Ursi
raschten Betrachter. Doch der verspielte wie eigensinnige Maler hängt an seinen Werken. Längst vorbei die Zeiten, als er beim Zahnarzt, beim Friseur oder Beisl ums Eck in Naturalien bezahlte. So mancher hat daraus Profit geschlagen „und aus einem Staudacher-bild gleich zwei gemacht“, wie Tochter Ursi zu berichten weiß.
Es gab aber auch Zeiten, da zerstörte der Maler seine Gemälde selbst, etwa aus Protest nach einer erfolglosen Ausstellung in
der Wiener Secession. Solche Aktionen und diverse Happenings, bei denen er mit verschiedenen Materialien wie Holz oder Lumpen experimentierte, haben dem „Fechter mit dem Pinsel“auch das Etikett eines „Aktionisten“eingetragen. Dabei ist Staudacher eigentlich ein Gentleman, der seine Arbeiten stets mit einer gewissen ironischen Distanz betrachtet. Tenor: „Es schaut sehr leicht aus, ist aber sehr schwer zu machen. Man muss halt immer wissen, wann man aufhört.“
kam am
14. 1. 1923 in St. Urban, Kärnten, zur Welt. Zum 95er sind in seiner Heimat etliche Ausstellungen geplant, u. a. in der Galerie 3 in Klagenfurt (ab 13. 1.), in der Galerie Freihausgasse Villach (15. 2.), in der Galerie Walker auf Schloss Ebenau im Rosental (Sommer) und im MMKK in Klagenfurt, wo ihm morgen (19 Uhr) ein Jazzkonzert gewidmet ist.
Für das gemeinsame Erinnerungsfoto wirft sich der Maler noch einmal so richtig in Pose, setzt sich sein typisches Käppi auf und grinst verschmitzt in die Kamera. Eine Virginia hat er sich ebenfalls angezündet, um zu demonstrieren, wie gut er noch drauf ist.
„Freu dich des Lebens“, steht auf einem Bild des leidenschaftlichen „Kritzlers“geschrieben – ein Credo, das man dem 95-Jährigen gerne abnimmt und das noch lange nach dem Abschied nachklingt.