Das Zuhause war die
Angekettet, hungrig und verwahrlost – in Kalifornien durchlebten 13 Geschwister zu Hause die Hölle. Ihre Eltern wurden verhaftet. Die Ermittler stehen vor vielen Rätseln.
Ein schrecklicher Fall von Quälerei in den USA lässt derzeit hierzulande Erinnerungen an die Causa Fritzl in Amstetten wieder aufleben. Josef F. hatte seine eigene Tochter 24 Jahre lang gefangen gehalten und missbraucht. Im aktuellen Fall soll ein Ehepaar im kalifornischen Perris seine eigenen 13 Kinder unter qualvollen Bedingungen gehalten haben. Am Sonntag hat deren Martyrium nun ein Ende gefunden. Eine 17Jährige hatte sich von ihren Ketten befreit und den Notruf gewählt. Ein Horror-szenario eröffnete sich den Beamten. Der 57-jährige Vater David Turpin und seine 49-jährige Ehefrau Louise hielten ihren Nachwuchs teilweise mit Vorhängeschlössern an ihre Betten gekettet im eigenen Zuhause fest. In den abgedunkelten Räumen habe es stark gerochen, berichtete die Polizei. Aufgrund ihrer Unterernährung schätzten die Beamten die Geschwister zunächst alle als minderjährig ein.
Später stellte sich heraus, dass das älteste Opfer bereits 29 Jahre alt war. Das jüngste war erst zwei, sieben von ihnen volljährig. Wie lange die Pein der Geschwister dauerte, ist Teil der Ermittlungen, die auf Hochtouren laufen. Vieles gibt noch Rätsel auf. Der Vater soll in den eigenen Räumlichkeiten eine Privatschule geleitet haben. Die Schule hatte im März 2011 eröffnet, aber lediglich sechs Schüler verzeichnet. Zweimal soll das Paar Konkurs angemeldet haben. Von Schulden in der Höhe von mehreren Hunderttausend Dollar ist die Rede. Der Vater soll zeitweise auch als Ingenieur für einen Waffenkonzern tätig gewesen sein. Die Nachbarn wollen von den Vorgängen nichts gewusst haben. „Wir haben einige Teenager, vielleicht im vergangenen Jahr, den Rasen mähen sehen“, sagte der 38-jährige Julio Reyes. Auch die Großeltern fielen aus allen Wolken. Sie gaben an, die Kin-