Im Orbit darf gefeiert werden
Gelungene Partnerschaft der Großmächte: Vor 20 Jahren wurde der Grundstein für die Internationale Raumstation ISS gelegt.
Im Weltraum spielen irdische Maßstäbe der Zeitrechnung in der Regel keine Rolle. Nicht so in diesen Tagen, wenn die Internationale Raumstation (ISS) mehrere kleine und große Jubiläen feiert: Am 19. Jänner bewegte sich die ISS seit exakt 7000 Tagen mit einer Geschwindigkeit von rund 7,7 Kilometer per Sekunde um die Erde. Zudem wird am nächsten Montag an den 20 Jahre zurückliegenden Tag der Begründung der Raumstation erinnert: Vertreter von 15 Ländern unterzeichneten am 29. Jänner 1998 ein Abkommen über eine Kooperation zu Entwicklung, Bau und Betrieb einer internationalen Station. Ein Jubiläum feiert auch das europäische Raumlabor Columbus auf der ISS: Der größte Beitrag der Europäitute Weltraumorganisation (ESA) wurde vor zehn Jahren an die Raumstation angekoppelt.
Beteiligt an der Entscheidung zum Bau der ISS waren neben der EU auch Japan und Kanada – die Hauptlast trugen und tragen aber bis heute die USA und Russland. Die beiden Länder haben zusammen 80 Prozent der Struktur und Ausrüstung des 100 Milliarden Dollar (umgerechnet 82 Milliarden Euro) teuren Projekts gestellt.
Auch in politisch unruhigen Zeiten bleibt die Beziehung zwischen den Großmächten in Weltraum-fragen bemerkenswert verlässlich: „Ich denke, die amerikanisch-russische Partnerschaft bei der ISS ist fast allen Erwartungen gerecht geworden“, erklärt der frühere Leiter des Space Policy Insti- in Washington, John Logsdon. Ohne die Großmächte wäre der Betrieb der 450 Tonnen schweren, modular aufgebauten Raumstation nicht möglich, betont Logsdon.
der russisch-amerikanischen Zusammenarbeit liegt in der Zeit des Kalten Krieges: Ein Abkommen aus dem Jahr 1972 über die friedliche Nutzung der Raumfahrt ermöglichte 1975 den gemeinsamen Flug einer Apollo-rakete der USA und einer russischen Sojus-rakete, sagt Nasa-historischen