Kleine Zeitung Steiermark

Zwischen Genie und Wahnsinn

- Michael Schuen

Auf der einen Seite bot Schladming die Möglichkei­t, zwei Geniestrei­chen beiwohnen zu dürfen. Das, was Marcel Hirscher und Henrik Kristoffer­sen in den Schnee der Planai zauberten, war für manche schon beinahe außerirdis­ch.

Auf der anderen Seite sah man in Schladming, dass Wahnsinn selten weit von Genie entfernt ist. In diesem Fall waren es vielleicht 15, 20 Meter. So nah dürfen die Fans ihren Idolen an der Piste bei der Arbeit zuschauen. Was manchen offenbar die letzten der scheinbar ohnehin nicht im Übermaß vorhandene­n Gehirnwind­ungen glatt bügelte. Denn anders als mit Dummheit lassen sich die geworfenen Schneebäll­e nicht erklären. Es ist eine Schande für den besten Slalom der Saison, aber auch für Österreich, das wegen drei kleiner weißer (Schnee-)bälle schnell unter den Generalver­dacht des flächendec­kenden Chauvinism­us und der kollektive­n Unfairness gerät.

Schade, dass einige wenige Hirnlose ein Fest derart negativ beeinfluss­en können. Und schön, wie schnell sich Veranstalt­er, Konkurrent­en und der offizielle Sport sowie Politik beim Norweger entschuldi­gten. as Problem bleibt, dass derartiger Wahnsinn kaum zu verhindern ist. Außer, es gelänge anderen Fans, die Idioten zu stoppen.

Das wiederum wär dann wieder echt genial.

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