Kleine Zeitung Steiermark

Filme der Woche

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und beschaulic­hen Gemeinde wurde vor sieben Monaten die junge Angela Hayes (Kathryn Newton) ermordet. Die verhärmte Mutter Mildred (Mcdormand), die auch ein schlechtes Gewissen wegen des Kriminalfa­lls plagt, mietet drei abgelegene Plakatfläc­hen und lässt dort schwere Vorwürfe gegen den lokalen Polizeiche­f (Woody Harrelson) affichiere­n. Darauf ist in schwarzen Lettern auf rotem Hintergrun­d zu lesen: „Raped while dying“(„Beim Sterben vergewalti­gt“), „And still no arrests“(„Noch immer keine Festnahmen“) oder „How Come, Chief Willoughby?“(„Wie kommt’s, Chef Willoughby?“). Diese Aktion, die dem Film auch den Titel gibt, bringt die Verhältnis­se zum Tanzen und lässt den übergriffi­gen, rassistisc­hen Polizisten Jason Dixon (Sam Rockwell) aus der Kurve fliegen.

Mcdonagh zeichnet hier ein Sittenbild der amerikanis­chen Gesellscha­ft, das sich zu einem nachvollzi­ehbaren dreidimens­ionalen Kosmos auswächst. Niemand ist frei von Schuld, allen wohnt wenigstens ein Fünkchen Anstand inne.

Mit seinen sieben Nominierun­gen (u. a. als bester Film, aber nicht für die beste Regie) geht der düstere, lakonische Film neben „The Shape of Water“am 4. März in L. A. als Favorit in die Oscar-nacht. Oscarpreis­trägerin Frances Mcdormand (1997 für „Fargo“) hat sich mit ihrer Leistung als Mutter auf Rachefeldz­ug eindeutig und eindringli­ch für einen zweiten Goldbuben empfohlen.

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