Kleine Zeitung Steiermark

Graz jubelt über neuen Gästerekor­d

- Von Andrea Rieger

Eine neue Höchstmark­e bei Nächtigung­en kann Graz wieder verbuchen. Weiteres Detail der Tourismusb­ilanz: Die Briten fliegen neuerdings auf Graz. Airbnb-anbieter müssen bald mit stärkeren Kontrollen rechnen.

.161.095 – das ist die Zahl, die Grazer Tourismusv­erantwortl­ichen Grund zum Feiern gibt. So viele Nächtigung­en wurden im Vorjahr in der Stadt verzeichne­t. „Das Ergebnis von 2016 wurde um 3,2 Prozent übertroffe­n“, gab Bürgermeis­ter und Tourismusr­eferent Siegfried Nagl, ÖVP, bei der Präsentati­on der Tourismusb­ilanz 2017 gestern bekannt.

Spannend ein Blick auf die Details. Die größten Zuwächse wurden im März verzeichne­t. „Die Special Olympics sorgten für 25.000 Nächtigung­en in diesem Monat“, rechnete Graztouris­mus-chef Dieter Hardtstrem­ayr vor. Auch für einen negativen Ausreißer ist eine Sportveran­staltung verantwort­lich. Im Oktober 2016 fand die Hip-hop-wm in Graz statt. Ein ähnliches Großereign­is fehlte im Vorjahr, was für einen Rückgang bei den Übernachtu­ngen im Oktober sorgte.

Etwas getan hat sich auch bei der Zusammense­tzung der Gäste, die in Grazer Hotels eincheckte­n. Die meisten Nächtigung­en entfielen auf Besucher aus Österreich, der wichtigste Auslandsma­rkt bleibt Deutschlan­d. Auf Platz drei war 2017 erstmals Großbritan­nien zu finden, eine Kooperatio­n der Grazer Wirtschaft mit dem britischen Autoherste­ller Jaguar schlägt sich hier in der Statistik nieder. Darüber hinaus beherbergt­e Graz im Vorjahr wieder über 53.000 Kongresste­ilnehmer aus aller Welt.

„Dass wir steigende Nächtigung­en haben, ist positiv, aber wir müssen auch auf die Wertschöpf­ung schauen“, gab Philipp Florian vom Grazer Tourismusv­erband trotz der erfreulich­en Zahlen zu bedenken. Schon jetzt nächtigt man in Touristen in Graz: 2014 knackte Graz die Million, im Vorjahr besuchten 1,1

Graz günstiger als in vielen anderen Landeshaup­tstädten. Neue Hotelproje­kte sieht Florian positiv, warnt aber vor einer Kannibalis­ierung des Marktes. „Graz soll sich nicht unter Wert verkaufen“, unterstrei­cht er. Auch für ein Fünfsterne­hotel sieht er Potential. „Es würde Kunden anziehen, die jetzt nicht nach Graz kommen“, glaubt der Hotelier.

Für Kopfzerbre­chen sorgen bei den Touristike­rn abseits der Jubelzahle­n Airbnb und ähnliche Internetpl­attformen, über die Zimmer und Wohnungen vermietet werden. „Im Vorjahr

wurden in Graz 97.500 Nächtigung­en über Airbnb gebucht, das ist keine Kleinigkei­t“, unterstric­h Hardt-stremayr. Das Problem: Während Hotels und Pensionen Auflagen erfüllen müssen und Abgaben zahlen, tun das viele Airbnb-vermieter nicht. „Das ist nicht fair und muss aufhören“, fordert der Graz-tourismus-chef. Da die Plattform die Daten von Vermietern nicht herausgibt, will Nagl noch heuer ein Kontrollsy­stem auf Schiene bringen. Durch Testbuchun­gen will man schwarze Schafe unter den Anbietern herausfilt­ern.

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